Fünf Euro für 50 Meter - Landwirt errichtet Bezahlautomat bei beliebtem Wanderweg

Auf einem der beliebtesten Wanderwege der Dolomiten versperrte kürzlich ein Drehkreuz mit Bezahlautomat den Weg. Wer die Seceda-Runde im Südtiroler Grödnertal begehen wollte, musste 5 Euro einwerfen – ansonsten war Schluss.
Bauernprotest auf 50 Metern
Der Vorfall ereignete sich auf einer Almfläche, die sich im Privatbesitz eines örtlichen Landwirts befindet. Dieser reagierte eigenen Angaben zufolge auf den massiven Besucherandrang und das Verhalten vieler Touristen. "Viele schmeißen ihren Müll einfach auf den Weg", sagte er laut mehreren Medienberichten.
Zwischen den Bergzacken der Geislerspitzen – einem der meistfotografierten Motive der Region – drängen sich besonders im Sommer Tausende Wanderer. Laut Beobachtungen des Alpenvereins nutzen bis zu 4.000 Personen täglich die Route.
Drehkreuz als Symbol – oder Warnung?
Die Aktion versteht der Bauer als Protest und Denkanstoß. Er will auf die Belastung für Natur und Eigentümer hinweisen. Der Bezahlautomat ermöglichte den Durchgang gegen eine Gebühr von fünf Euro. Ob und wie lange das Drehkreuz aktiv war, ist nicht vollständig geklärt. Laut Berichten wurde es inzwischen entfernt.
Die Gemeinde St. Christina hat bereits reagiert: Sie prüft mögliche rechtliche Schritte und hat laut Bürgermeister Christoph Senoner Behörden sowie Polizei eingeschaltet. Es gehe auch darum, willkürliche Einzelmaßnahmen zu unterbinden.
Debatte über Zugang und Verantwortung
Während einige Wanderer empört reagieren, gibt es auch Zustimmung: Die Wegepflege koste Geld, argumentieren Befürworter. Kritik hingegen richtet sich gegen eine mögliche Kommerzialisierung öffentlicher Wanderwege.
Die Geislerspitzen sind weiterhin von mehreren anderen Routen aus zugänglich. Dennoch zeigt der Vorfall: Der Druck auf alpine Hotspots wächst – und mit ihm die Diskussion über Lenkung, Gebühren und den Schutz sensibler Naturflächen.
(VOL.AT)
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