Füllstand der Gasspeicher in Deutschland niedrig
"Allein auf die Füllstände der Speicher zu schauen ist nicht ausreichend", entgegnete der Sprecher des Ministeriums. Er verwies insbesondere auf neue Importkapazitäten für LNG.
Energieministerium gibt Entwarnung
"Anders als in den Vorjahren stehen uns derzeit vier schwimmende Flüssiggasterminals für die Versorgung zur Verfügung", erklärte der Sprecher. Der Versorgungssicherheit zuträglich sei zudem die Befüllung der Erdgasspeicher in den Nachbarstaaten, vor allem in Österreich. "Weitere Schritte sind daher nicht erforderlich."
INES hatte darauf verwiesen, dass die Speicher zwar über den Sommer kontinuierlich befüllt worden seien, aber weniger schnell als im Vorjahr und auch weniger als im europäischen Vergleich. Im September waren die Experten davon ausgegangen, dass bis November ein Füllstand von 81 Prozent erreicht werden könne. Bereits in diesem Fall würde das Gas bei extrem kalten Temperaturen über den Winter aber nicht ausreichen, so die Speicherinitiative, deren Mitglieder die Betreiberunternehmen von Gas- und Wasserstoffspeichern sind. Sie decken über 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten ab.
Bei extremer Kälte im Jänner leer
Hinter der Prognose vom September sei die Befüllung nun noch zurückgeblieben, erklärte INES. Die bereits damals erkennbaren Risiken hätten sich dadurch noch deutlich verschärft.
Die von INES modellierten Szenarien gehen nun bei warmen bis mittleren Temperaturen über den Winter von einer "moderaten bis umfangreichen" Entleerung der Speicher bis Ende Februar aus. Bei "extrem kalten Temperaturen" wie etwa im Wetterjahr 2010 wären die Speicher allerdings "bereits Mitte Januar vollständig entleert".
INES-Chef Sebastian Heinermann kritisiert in diesem Zusammenhang die deutsche Regierung: "Die bestehenden politischen Rahmenbedingungen wurden nicht genutzt, um höhere Füllstände sicherzustellen", erklärte er. "Ein Blick auf die Speicherfüllstände anderer EU-Mitgliedstaaten zeigt sehr deutlich, dass die Wintervorsorge durch politische Rahmenbedingungen spürbar verbessert werden kann."
(APA/AFP)
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