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Fußballfans im Tauschfieber

Bregenz/Dornbirn/Lochau - Fast täglich zählt Marco die weißen Flecken in seinem Panini-Sammelalbum. Gut sechzig Sticker fehlen ihm noch, dann hat er die EURO 2008 vollständig dokumentiert. | Geheimtipp  | Organisator der Panini Stickertauschbörsen 

Am Dienstag ist der junge Mann aus Dornbirn in diesem Bestreben wieder einen Schritt weitergekommen. Als reichhaltiger Fundus erwies sich einmal mehr die Tauschbörse, die Kurt Prenner-Platzgummer, selbst leidenschaftlicher Stickersammler, zu solchen Anlässen organisiert und Fußballfans jeden Alters ins Tauschfieber treibt.

1000 für 535

Das Cafè Montfort in der Bregenzer Bahnhofstraße: Hier hat der Lochauer in einem Hinterzimmer seine Schätze ausgebreitet. Sorgfältig aufbewahrt in hölzernen Zigarrenkisten. Kurt Prenner-Platzgummer sammelt seit seiner Kindheit. Über 300 verschiedene Sticker-Alben haben sich auf diese Weise angehäuft. Selbstredend legte er auch eines für die EURO 2008 an. An diesem Tag fehlen ihm nur noch drei Köpfe der russischen Mannschaft. 535 Sticker braucht er, um das Album zu füllen. Fast 1000 musste er bislang dafür kaufen. Jetzt ist die Sache erledigt. Jörg Merkel, der mit 1500 Stickern in einer Mappe extra aus Ravensburg anreist, hat das, was Prenner-Platzgummer sucht. „Die Faszination besteht darin, das Album voll zu bekommen“, sagt er, während er beinahe andächtig die Sticker einpickt.

Gute Geschäfte

Auch Max Sennhauser ist nicht umsonst aus der Schweiz nach Bregenz gekommen. Er geht für die 11-jährige Tochter auf Stickerfang. Fast dreißig Bilder, das kann sich sehen lassen. Marco hofft ebenfalls auf gute Beute. Einiges hat er schon an Taschengeld in die Sticker investiert. 60 Cent kostet ein Päckchen mit fünf Bildern. Zwischendurch gibt die Mama ein paar aus. Billiger geht’s beim Tauschen. Max und Marco sichten ihre Bestände. Und werden fündig. Max tritt 14 Sticker ab, Marco 16. Die Differenz begleicht Max großzügig mit 60 Cent. „Das war jetzt aber ein gutes Geschäft“, meint Marcos Mutter schmunzelnd.

Beim Sparen helfen

Das machte der fußballbegeisterte Bub schon während der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren. Auch da fand er bei der Tauschbörse jene drei Sticker, die ihm zum großen Sammlerglück noch fehlten. „So krieg auch das EURO-Album voll“, gibt er sich überzeugt. Kurt Prenner-Platzgummer schaut zufrieden. Denn das will er mit den Tauschbörsen, den Kindern ein bisschen helfen, Taschengeld zu sparen.

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