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Fußball: Stuttgart neuer Spitzenreiter

Der VfB Stuttgart hat vor der letzten Runde die Tabellenführung in der deutschen Fußball-Bundesliga übernommen und im Meisterschaftsrennen plötzlich alle Trümpfe in der Hand.

Stuttgart (67 Punkte) gewann am Samstag in Bochum 3:2 und führt nun zwei Punkte vor dem bisherigen Spitzenreiter Schalke (65). Die Knappen unterlagen im Revierderby dem Erzrivalen Borussia Dortmund mit 0:2. Werder Bremen (63) verabschiedete sich durch eine bittere 1:2-Heimschlappe gegen Eintracht Frankfurt aus dem Titelkampf.

In der letzten Runde am kommenden Samstag empfängt Schalke Arminia Bielefeld, der VfB©kann mit einem Sieg zu Hause gegen Energie Cottbus zum fünften Mal (zuletzt 1992) deutscher Meister werden. Der FSV Mainz 05 und Alemannia Aachen müssen neben Borussia Mönchengladbach fast sicher den Gang in die 2. Liga antreten. Mit jeweils 34 Punkten haben beide Klubs drei Zähler Rückstand auf den VfL Wolfsburg (37), der nach dem 2:2 in Aachen das deutlich bessere Torverhältnis hat. Durch den überraschenden Sieg in Bremen hat sich Frankfurt hingegen (40) vorzeitig die Erstklassigkeit gesichert.

Den letzten UEFA-Cup-Platz holte sich Bayer Leverkusen durch einen 3:2 in Berlin gegen Hertha BSC. Zuvor waren bereits der 1. FC Nürnberg und Bayern München als UEFA-Cup-Teilnehmer festgestanden. Hannover 96 büßte durch ein 1:3 bei Arminia Bielefeld die letzte Chance ein.

Im spannendsten Saisonendspurt seit Jahren hat Stuttgart nach der 33. Runde überraschend die Nase vorn und nun alle Trümpfe in der Hand. Damit zeichnet sich eine Parallele zum Spieljahr 1991/92 ab. Auch damals setzten sich die Schwaben erst ganz am Ende an die Spitze und feierten ihren vierten Titel.

Der nach zweimonatiger Verletzungspause eingewechselte Mario Gomez wurde für den VfB, bei dem der Vorarlberger Goalie Michael Langer auf der Ersatzbank saß, in Bochum zum Glücksbringer. Der DFB-Teamspieler traf in der 61. Minute zum 2:2 und leitete damit den siebenten Sieg der Stuttgarter in Serie ein, den Cacau (71.) sicherstellte. Bis zur Pause war Bochum durch Tore von Oliver Schröder (4.) und Marcel Maltritz (42.) zweimal in Führung gelegen. Thomas Hitzlsperger war das 1:1 für den VfB gelungen.

20 Kilometer weiter östlich im Dortmunder Signal Iduna Park dürfte der Schalker Traum von der ersten Meisterschaft seit 49 Jahren – damals unter dem Wiener Trainer Edi Frühwirth – geplatzt sein. Alexander Frei (44.) mit seinem 16. Saisontreffer und Eby Smolarek (85.) beendeten die seit 1998 bestehende schwarze Heimserie der Dortmunder gegen den Revierrivalen und stürzten „Königsblau“ in ein Tal der Tränen. Bremen verspielte seine Meisterschaftschancen gegen eine unbeschwert aufspielende Frankfurter Eintracht (Markus Weissenberger nicht im Kader). Ein Eigentor von Naldo (69.) besiegelte das K.o. des SV Werder, nachdem Aaron Hunt (34.) die Führung der Hessen durch Ioannis Amanatidis (13.) noch einmal ausgeglichen hatte.

Der FSV Mainz 05 und Alemannia Aachen werden Borussia Mönchengladbach wohl als Absteiger in die 2. Liga begleiten müssen. Zwar gewannen die Mainzer gegen Schlusslicht Gladbach mit 3:0, doch dürfte dieser Erfolg nicht reichen, um sich ein weiteres Jahr die Erstliga-Zugehörigkeit zu sichern. Mohamed Zidan (32./Foulelfmeter), Petr Ruman (45.) und Markus Feulner (72.) trafen für die 05er, die drei Punkte vom rettenden Ufer entfernt sind und in der letzten Runde beim FC Bayern München antreten müssen.

Alemannia Aachen verpasste mit dem 2:2 im direkten Abstiegsduell gegen den VfL Wolfsburg wohl seine letzte Chance auf den Klassenverbleib. Zwar ging der Tabellen-16. durch Matthias Lehmann (65./Handelfmeter) und Szilard Nemeth (68.) 2:0 in Führung, doch dann wendeten die Niedersachsen mit Toren von Christopher Lamprecht (81.) und Diego Klimowicz (85.) im Finish das Blatt. Bei drei Punkten Rückstand auf Wolfsburg und des um 14 Treffer schlechteren Torverhältnisses ist Aachen nur noch theoretisch zu retten.

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