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„Frühlings Erwachen“ im Wald

Spannende Bühnenfassung mit aktuellen Themen.
Spannende Bühnenfassung mit aktuellen Themen. ©ME
Schultheater des Gymnasiums Egg zeigt Frank Wedekinds Theaterklassiker in vier Wälder Gemeinden.
Bilder von der Generalprobe

Egg (me) Begeisterten Applaus gab es bei der Premiere des BORG-Schultheaters für Schauspieler und Regisseur. In der voll besetzten Schulaula des Gymnasiums Egg beeindruckten die 40 jugendlichen Darsteller mit der Aufführung von Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“. Jugendliche vor 100 Jahren hatten es schwer: Pubertätsnöte, Leistungsdruck in der Schule, allein gelassen mit erwachender Sexualität, Verständnislosigkeit bei bornierten Erziehern. All dies zeigt die Kindertragödie „Frühlings Erwachen” von Frank Wedekind, die im Entstehungsjahr 1890 nicht gespielt werden durfte. An dieses „schwere” Stück wagte sich das Schultheater des Gymnasiums Egg unter der Leitung von Direktor Ariel Lang und begeisterte das Publikum mit ausgereiftem Spiel und professioneller Inszenierung.

40 Darsteller

 

In 19 Akten bewiesen die über 40 jugendlichen Darstellerinnen und Darsteller ihr großes schauspielerisches Können. Hervorragend spielt Maximilian Sutterlüty den neugierigen Melchior, der seinem Freund Moritz in der Schule und bei anderen Problemen helfen will. Dieser aber verzweifelt und erschießt sich. Thiemo Hänsler meistert diese schwierige Rolle grandios. Ebenso überzeugend spielt Lena Simeoni die 14-jährige Wendla, deren Mutter ihr noch vom Storch erzählt. Das Mädchen wird schwanger und stirbt nach einer von der Mutter (Jasmin Eiler) veranlassten Abtreibung. Melchior wird von seinen hartherzigen Eltern in eine Besserungsanstalt gesteckt, flieht und will sich an den Gräbern von Wendla und Moritz umbringen. Der „vermummte Herr” gespielt von Walpurga Bischofberger bringt ihn aber davon ab.

 

Tabuthemen

 

Regisseur Prof. Ariel Lang hat die große Zahl der Darsteller auch in heiklen Szenen zu Höchstleistungen inspiriert. Die Zuschauer werden in der spannenden Bühnenfassung mit Tabuthemen wie Schülerselbstmord, Pubertätsnöten, ungewollter Schwangerschaft konfrontiert, die auch in unserer heutigen liberalen Gesellschaft noch aktuell sind. „Für Wedekind sind die Erwachsenen, die auf Pubertätsnöte der Heranwachsenden völlig verständnislos reagieren, schuld an den Tragödien. Alles, was mit Sexualität zu tun hat, wird mit einem Tabu belegt“, erläutert Regisseur Ariel Lang das Stück, das er in vielmonatiger, sehr intensiver Probenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern gelesen, analysiert, interpretiert und theatralisch aufbereitet hat.

Aufführungen

 

Wichtige Unterstützung erhält das Theaterprojekt durch die BORG-Lehrer Mag. Elisabeth Metzler-Faißt, Mag. Maria Meusburger-Bereuter, Mag. Anina Rehm, Michael Hirtenfelder, Mag. Daniel Amann und Mag. Hanspeter Sutterlüty. Im Rahmen der Theatertournee finden weitere Aufführungen am Freitag, 18. März, 20.15 Uhr Uhr im Wäldersaal in Lingenau sowie am Sonntag, 20. März, 20.15 Uhr im Hermann-Gmeiner-Saal in Alberschwende statt. 

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