Fruchtig, süß – und süchtig machend: Wie Vapes Jugendliche in die Nikotinfalle locken

Ein mögliches Verbot von Einweg-E-Zigaretten – sogenannten "Vapes" – wird derzeit in Österreich intensiv diskutiert. Kritisiert werden vor allem ihre hohe Attraktivität für Jugendliche, das Suchtpotenzial, gesundheitliche Risiken sowie Berichte über technische Defekte bis hin zu Explosionen.
Warum Vapes als besonders gefährlich gelten
Einweg-E-Zigaretten gelten nicht nur als Einstieg ins Rauchen, sondern bergen laut Fachleuten auch erhebliche Gesundheits- und Umweltgefahren. Die Liquids enthalten oft hohe Nikotindosen, die schnell abhängig machen – gerade bei Jugendlichen.
❓ FAQ: Warum sind Vapes (Einweg-E-Zigaretten) gefährlich?
Ja, es gibt dokumentierte Fälle, in denen defekte oder falsch geladene Vapes explodiert sind. Dies kann zu schweren Verletzungen führen, insbesondere im Gesicht oder an den Händen.
Vapes gibt es in vielen süßlichen Geschmacksrichtungen, die besonders junge Menschen ansprechen. Sie enthalten Nikotin, das sehr schnell süchtig macht und die Entwicklung des Gehirns bei Jugendlichen negativ beeinflussen kann.
Studien zeigen, dass Vapes keineswegs harmlos sind. Zwar fehlen Langzeitdaten, doch erste Erkenntnisse deuten auf potenziell schwerwiegende Lungenschäden und Entzündungsreaktionen hin – teils schlimmer als bei klassischen Zigaretten.
Einweg-Vapes landen oft im Müll oder auf der Straße – mitsamt Lithiumbatterie und Elektronik. Sie verursachen enormen Elektroschrott, der kaum recycelt wird und für Umwelt und Tiere gefährlich ist.
Die Flüssigkeit in Vapes enthält neben Nikotin auch Aromen, Propylenglykol und Glycerin. Beim Erhitzen entstehen chemische Verbindungen, die zu Reizungen oder sogar chronischen Erkrankungen führen können.
Aromastoffe wie Frucht- oder Bonbongeschmack erhöhen die Attraktivität zusätzlich. Beim Erhitzen entstehen potenziell schädliche Substanzen, die zu Reizungen der Atemwege, Lungenerkrankungen oder sogar langfristigen Schädigungen führen können. Hinzu kommt: Als Wegwerfprodukt verursachen Vapes erhebliche Mengen an Elektroschrott – inklusive Lithiumbatterien.
VOL.AT hat sich in der Dornbirner Innenstadt umgehört, wie die Vorarlberger zu einem möglichen Verbot stehen.
Video: Das sagen Vorarlberger zum möglichen Vape-Verbot
Phillip (18): "Ich könnte damit leben"
Phillip nutzt selbst gelegentlich Einweg-Vapes – und sieht sie durchaus kritisch: "Ich halte sie für schädlich, weil ich im Internet gesehen habe, dass sie sehr schlecht für die Lunge sind – sogar schlimmer als Zigaretten."

Ein Verbot bewertet er ambivalent: "Ich rauche selbst ab und zu Vapes, das ist das Problem. Aber traurig wäre ich nicht, wenn sie verboten werden. Ich könnte damit leben."
Mia* und Pia* (16): "Sie machen schnell süchtig"

Die beiden Schülerinnen aus Lustenau haben eigene Erfahrungen mit Vapes gesammelt – und eine klare Meinung. Mia* erklärt: "Sie machen schon schnell süchtig und schmecken besser als Zigaretten." Ein Verbot befürwortet sie grundsätzlich, obwohl sie selbst gelegentlich zur Vape greift.
Pia* ergänzt: "Ich finde, das Risiko, dass sie explodieren können, spricht für ein Verbot." Besonders bedenklich finden beide, wie viele junge Menschen Vapes konsumieren: "Es sind generell eher Jüngere, die E-Zigaretten rauchen", sagt *Pia . Ein Verbot wäre ihrer Meinung nach ein sinnvoller Schutz für die junge Generation.
Marion* (16): "Zehnjährige rauchen schon Vapes"

Marion* aus Hard zeigt sich schockiert über ihre Beobachtungen: "Ich kenne Kinder, die sind neun oder zehn – und die rauchen schon Vapes." Sie selbst habe in diesem Alter mit Zigaretten angefangen, hält Vapes jedoch für weitaus gefährlicher.
Ein Vorfall in ihrem Umfeld hat sie besonders geprägt: "Ein Kollege von mir hat eine Vape verwendet, die dann in der Hand explodiert ist. Er hat jetzt bleibende Brandspuren." Ihre klare Haltung: "Lieber Zigaretten als Vapes – auch wenn beides nicht gut ist." Vapes seien ihrer Meinung nach zu teuer, zu gefährlich – und für Kinder viel zu leicht verfügbar.
Manata (21): "Man sollte offener darüber reden"

Die 21-jährige Manata aus Dornbirn nutzt keine Vapes, spricht sich aber gegen ein komplettes Verbot aus.
"Ich glaube nicht, dass ein Verbot viel bringt, weil trotzdem konsumiert wird. Wichtiger wäre, in der Schule mehr darüber zu sprechen."
Von Berichten über Explosionen zeigt sie sich überrascht: "Ich wusste gar nicht, dass das passieren kann."
Ihr Wunsch: "Man sollte offener darüber reden – auch in den sozialen Medien."
Adrian (41): "Geschmäcker sind verführend"

Adrian aus Hohenems verwendet Vapes gezielt zur Raucherentwöhnung, bleibt dabei jedoch kritisch:
"Es gibt noch keine richtigen Studien zu den Folgeschäden. Das macht mich nachdenklich."
Vor allem die aromatisierten Sorten sieht er problematisch: "Da sind so viele Geschmäcker, die vor allem Kinder ansprechen. Das ist schon verführend."
Dass Geräte explodieren können, wusste er nicht – bei bestätigten Gefahren würde er ein Verbot unterstützen: "Ich würde mir dann eben wieder etwas anderes suchen – Schnupftabak zum Beispiel."
Für ihn sind Vapes ein Zigarettenersatz und kein Genussmittel.
*Name v.d. Redaktion geändert
(VOL.AT)
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