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Fürs Kraftwerk genau richtig

©VOL Live/ Paulitsch
Montafon - Fast 160 Teilnehmer bei der VN-VKW-Kraftwerkswanderung im Montafon.
Die VN-VKW-Kraftwerkwanderung in Bildern

Andrang. Fürs Schwimmbad zu kühl, für die Berge zu neblig, für die VN-VKW-Kraftwerkswanderung genau richtig: So dachten die knapp 160 angemeldeten Teilnehmer und kamen fast vollzählig zur dritten Tour. Sie führte ins Montafon, das gerne als Wiege der Wasserkraft bezeichnet wird. Und Wasser gab es fürwahr genug. Nicht nur in den Bächen und Stauseen, sondern auch von oben. Aber gut gerüstet machte sich die Schar auf den Weg von Van­dans nach Latschau. Vertreten war jedes Alter. Vom Säugling bis zum Senior. Die VN-VKW-Kraftwerkswanderung machte ihrem Namen als Familienausflug alle Ehre.

Gut und weniger gut

Die Gemeinde Vandans kennt den Wert des Wassers. Den guten ebenso wie den weniger guten. Vier Wildbäche bereiten immer wieder einmal Sorgen. „1910 wurde der gesamte südliche Ortsteil vermurt. Es gab Tote und große Schäden“, gräbt Bürgermeister Burkhard Wachter in Er­innerungen. Persönlich heißt er die zahlreichen Gäste bei der rundum renovierten Trinkwasserversorgungsanlage in der Nähe des Rellsbaches willkommen. Rund 7,2 Mill. Euro flossen damals in die Erneuerung der Wasserversorgung und die Neufassung der Garsilla-Quellen, die heute den ganzen Ort mit Trinkwasser versorgen. Gekoppelt an die Anlage ist ein Kleinkraftwerk, das die Gemeinde um „günstige“ 66.000 Euro erstellen konnte. Die Jahresleistung beträgt etwa 80.000 Kilowattstunden. Sie fließen als Öko-Strom in das Netz der VKW. „Die Stromproduktion beeinflusst das Trinkwasser aber in keinster Weise“, versichert der Gemeindechef und gibt einen Obstler aus. „Öpfl odr Biara?“, ist die Frage. Die Geschmäcker sind verschieden. Der Schnaps schmeckt in jeder Form.

Gut zu Fuß

Grundsätzlich kauft die VKW-Ökostrom-Gesellschaft nur von privaten und kommunalen Anlagen. „Damit möchten wir deren wirtschaftlichen Betrieb sichern und weitere Investitionen ermöglichen“, erläutert Klaus Bitsche, stellvertretender Leiter der Ökostrom-Marketingabteilung. Der Mehrpreis von 0,7 Cent pro Kilowattstunde schlägt in einem Durchschnittshaushalt mit einer um ca. 35 Euro höheren Stromrechnung zu Buche. Nach diesem Exkurs durch die Welt der Zahlen geht es über einen schmalen Weg nach Latschau. Kleine wie große Wanderer zeigen sich gut zu Fuß und bewältigen die steile Strecke in knapp einer Stunde. Oben wartet eine Führung durch das Lünerseewerk. Fünf Maschinen verarbeiten das flüssige Gold zu Strom. Jede produziert 250.000 Kilowattstunden Strom. Doch nichts davon erhellt heimische Zimmer. Jede Kilowattstunde geht in den Export. Beeindruckt zeigen sich Karl und Maria Vallaster. „Wir sind zwar von hier, aber jetzt haben wir endlich einmal die Möglichkeit, in ein Kraftwerk zu kommen“, freut sich das Ehepaar. Es sieht im Zuge der Wanderung noch mehr: ein altes mit Wasser betriebenes Schausägewerk und das Kleinkraftwerk Rasafei. Den, vor allem von den jungen und junggebliebenen Besuchern sehnlichst erwarteten Höhepunkt bildet die rasante Abfahrt mit dem „Alpine Coaster“. Jene, die es weniger schnell lieben, gondeln gemütlich mit der Bahn zu Tal. Aber für jeden war es „wieder ein besonderes Erlebnis“, wie es eine Teilnehmerin kurz und bündig ausdrückte.

Termin Tour 4: 29. August: Walgau–Nenzing–Frastanz

Informationen und Anmeldung unter: www.vkw.at oder Telefon 05574/9000

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