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Frischer Wind in alten Mauern

Alte Bausubstanz soll aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.
Alte Bausubstanz soll aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. ©ME
Alte Bausubstanz

Egg. Im Bregenzerwald sollen alte Häuser neu belebt werden. Neueste Erhebungen zeigen, dass in der Region mindestens 400 Häuser komplett leerstehen. Hinzu kommen weitere rund 500 Häuser, die ausschließlich von Menschen über 70 Jahren bewohnt werden. Die Wohnnutzfläche der erhobenen Bausubstanz beträgt über 416.000 Quadratmeter. Dies entspricht einer Wohnfläche für ca. 4800 Menschen. Hunderte Häuser drohen früher oder später unbewohnbar zu werden oder zu zerfallen.

Um das verhindern, wurde von der Regio Bregenzerwald die Arbeitsgruppe “Alte Bausubstanz” gegründet. “Ziel des Projekts ist es, die Anzahl von Menschen zu steigern, die in alten Häusern wohnen, sowie die alte Bausubstanz zu retten und die Dorfkerne zu erhalten”, präzisiert Regio-Geschäftsführer Urs Schwarz die Ziele der Initiative. Auf diese Weise will man die Lebensqualität älterer Mensch verbessern und ihnen ermöglichen, in ihren Häusern wohnen zu bleiben. Gleichzeitig soll Wohnraum für junge Menschen geschaffen werden.

Erste Fachtagung
Von 17. bis 18. Mai beleuchten namhafte Referenten wie Dr. Peter Heintel, die Architekten Hermann Kaufmann, Jürg Ragettli, Walter Angonese und Thomas Mennel sowie Energiefachmann Kurt Hämmerle und Elmar Hagen die Komplexität von Instandsetzung mindergenutzte Bausubstanz. In einem Diskurs sollen Lösungsszenarien für alle Beteiligten und die öffentliche Hand entstehen. “Besucher der Fachtagung lernen verstehen, was nachhaltiges Sanieren ausmacht und welche Wirkung historische Bausubstanz auf Raum, Mensch und Umwelt hat”, erläutert GF Urs Schwarz. Ein Blick über den Tellerrand zeige, wie andere ländliche Regionen mit dem Thema umgehen. Tagungsort ist die Gemeinde Schwarzenberg. Anmeldungen zur Fachtagung “Alte Bausubtanz” sind an die Regio Bregenzerwald erbeten. Weitere Infos unter www.altebausubstanz.at

Factbox
1018 Objekte sind mindergenutzt oder stehen leer.
504 Objekte werden von einer oder zwei Personen über 70 Jahren bewohnt.
395 Häuser stehen leer.
Ein Viertel der mindergenutzten Häuser sind ehemals landwirtschaftlich genutzte Objekte.
Die Bruttonutzfläche der erhobenen Projekte beträgt 416.000 m².
Dies entspricht einer Wohnfläche für 4800 Menschen.

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