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Friedenssuche im Silberpfeil-Streit

Norbert Haug hat Lewis Hamilton und Fernando Alonso in die Pflicht genommen: "Unsere Gegner befinden sich außerhalb, nicht innerhalb des Teams", meinte der Mercedes-Motorsportchef.

“Beide werden sich respektieren und professionell im Interesse des Teams wie in ihrem eigenen miteinander umgehen”, sagte Haug in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa vor dem Türkei-GP in Istanbul. Die WM-Chancen in der Formel 1 sieht er durch die Dauerfehde der hoch bezahlten Angestellten von McLaren-Mercedes aber nicht gefährdet. Haug wollte nichts von einem Vermittlungsversuch wissen. “Wir sprechen hier sicher nicht von ’Vermittlungsversuchen’, sondern von teaminternen Regeln. Diese sind allerdings wie gesagt intern und können deshalb nicht in den Medien diskutiert werden.”

Verständnis für die Situation seines fahrenden Personals zeigte Haug aber schon: “Sie sind Teamkollegen und derzeit unmittelbare Rivalen auf Platz eins der WM-Wertung, verständlich, dass beide bei dieser Ausgangssituation nicht gegenseitig von sich behaupten, die dicksten Freunde zu sein – wer um Platz fünf und zehn fährt, hat es leichter, gut Freund zu sein.”

In der dreiwöchigen Sommerpause seit dem Rennen in Ungarn war es zu keinem Gespräch zwischen dem britischen Senkrechtstarter und dem zweifachen Champion aus Spanien gekommen. In Budapest war der Streit zwischen den derzeit dominierenden Fahrern eskaliert, als der 26-jährige Alonso in der Qualifikation seinen vier Jahre jüngeren Teamkollegen in der Box blockierte. Hamilton hatte kurz zuvor eine Anweisung seines Teamchefs Ron Dennis nicht befolgt und Alonso nicht überholen lassen. Beide hätten in Ungarn Emotionen gezeigt und Fehler gemacht, meinte Haug.

Die Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied von Alonso nach nur einem Jahr bei den Silbernen wollen indes nicht enden. Angeblich wittere Alonsos Ex-Team Renault die Chance, seinen Vorzeigefahrer zurückzuholen, mit dem es 2005 und 2006 die Titel gewonnen hatte. Und auch Hamilton wurde mit dem Erzrivalen Ferrari, mit dem McLaren-Mercedes auch in der Spionage-Affäre verwickelt ist, in Verbindung gebracht. “Unsere Fahrer haben langjährige Verträge mit Vodafone McLaren Mercedes, und sie wie wir wollen diese erfüllen”, stellte Haug klar.

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