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Friedensgespräche: Clinton schaltet sich ein

US-Präsident Bill Clinton hat sich erneut persönlich in die israelisch-syrischen Friedensgespräche in Shepherdstown eingeschaltet, um deren Scheitern zu verhindern. [7.1.2000]

Die USA wollen nach israelischen Medienberichten ein offizielles Arbeitspapier erstellen, um Missverständnisse zu vermeiden und Meinungsverschiedenheiten klar beim Namen zu nennen.

Wie aus syrischen Delegationskreisen verlautete, war für Freitag ein dreiseitiges Gespräch Clintons mit dem israelischen Premier Ehud Barak und dem syrischen Außenminister Faruk Sharaa geplant. Von amerikanischer oder israelischer Seite wurde dies zunächst nicht bestätigt.

Der US-Präsident hatte sich am Donnerstag bereits zum dritten Mal in die Verhandlungen eingeschaltet. Er ließ sich zunächst von Außenministerin Madeleine Albright über ein eineinhalbstündiges Gespräch informieren, das sie mit Sharaa geführt hatte. Dann kam er zu separaten Gespräche mit Sharaa und Barak zusammen, bevor er mit dem Hubschrauber nach Washington zurückflog.

Präsidentensprecher Joe Lockhart bezeichnete die Gespräche als konstruktiv und „offensichtlich substanziell“, sagte aber nicht, ob es Clinton gelungen war, den Stillstand zu überwinden. US-Außenamtssprecher James Rubin sagte: „Wir kommen nicht so recht voran.“ Syrien hat Israel für den Stillstand verantwortlich gemacht. Offenbar sei Israel nicht ernsthaft am Frieden interessiert, da es auf seinen übertriebenen Sicherheitsinteressen beharre, hieß es in der syrischen Tageszeitung „Al Thawra“ am Freitag.

Bei den Verhandlungen geht es hauptsächlich um einen Rückzug Israels von den 1967 eroberten syrischen Golan-Höhen, um einen Friedensvertrag und die Aufteilung von Wasserreserven. Über Details wird in verschiedenen Arbeitsgruppen verhandelt. Syrien ist jedoch nicht mit seiner Forderung durchgedrungen, dass in einer solchen Gruppe auch bereits über einen konkreten Zeitplan für die Räumung des Golan verhandelt werden müsse.

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