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Freizeit, Sport und Kultur

Ideen gibt es viele, welche umgesetzt werden, wird die Zukunft zeigen.
Ideen gibt es viele, welche umgesetzt werden, wird die Zukunft zeigen. ©Hronek
Walgauforum Ludesch

 

100 Interessierte diskutierten im Rahmen Walgauforums in der Blumenegghalle.

(amp) Heimischen Süßmost und lukullische Genüsse aus der IAP- Cafe Ludasco-Küche von Monika und Roland Hofer gab es für die Forumsteilnehmer quasi als „Leckerli“ nach getaner Arbeit am Ende des Walgauforums, bei dem es um eine Ideensammlung und Lösungsvisionen zu den Bereichen Freizeit, Sport und Kultur in der Region ging. Dabei startete man mit einer Ist-Analyse und einem imponierenden Werbefilm des Walgau-TV – perfekt moderiert von Regio-Geschäftsführerin Birgit Werle – über die regionalen Freizeiteinrichtungen, von den Mountainbike-Routen, über die Schwimmbäder Walgaubad, Frastanz-Untere Au und Felsenau bis zu den Skiliften in Gurtis und Bazora. Für die Kultur ist ein Screenshot vom Park der Villa Falkenhorst dabei.

 Thema „Vernetzung“

Bei der Frage „Was soll möglichst im Rahmen der Regio „Im Walgau“ umgesetzt werden“, steht das Thema „Vernetzung“ im Mittelpunkt. Da wünscht man sich einen „Walgau-Veranstaltungskalender“, einen „Walgau-Freizeitpass“, eine „Bäderkarte“, Skiliftpartnerschaften mit Wintersportzentren im Land, die Erhaltung des Walgaubades, ein koordiniertes Sponsoring-Konzept in Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft, die Kooperation mit Sportstätten des Bundesheeres, mehr qualitative Tourismuseinrichtungen vom Hotel bis hin zu Minigolf, Eislaufplatz, Lehrpfaden und ausgewiesenen Reiterwegen.

 Strukturen schaffen

Einig ist man sich im Forum, an dem sich auch die meisten Bürgermeister der 21 Mitgliedsgemeinden einbrachten, dass die Umsetzung der verschiedenen Ideen nur dann möglich ist, wenn dazu eigene Strukturen geschaffen werden. Dazu braucht es weitere Personalressourcen. Was die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, dem Bundesheer und Großinvestitionen wie beispielsweise das „Walgaubad“ anlangt, sind die Regio-Gemeinden gefordert. Auch wenn die Werbetrommel pro Walgaubad an diesem Abend tüchtig gerührt wird, wird erst die Zukunft zeigen, ob hier die Region tatsächlich auch Geschlossenheit zeigt, wenn es um die Umsetzung und um die Finanzierung geht.  

Ist die Kultur ein Walgau-Stiefkind?

(amp) Auch wenn die Kultur neben Freizeit und Sport laut Ausschreibung zum Walgauforum zur Diskussion stehen sollte, war am Ende des Abends klar: Kultur ist und bleibt das „Walgau-Stiefkind“. Zwar waren in den Reihen der Forumsteilnehmer mit den Mundart-Autorinnen Annelies Zerlauth, Evas Maria Dörn, Anni Mathes u.a., den Artenne-Protagonisten Hildegard und Helmut Schlatter, dem Schlinser Komponisten Gerold Amann („Ich bin wegen der Musik hier“), Vertretern des Blasmusikverbandes, der Spielgemeinde Schlins und der UGL (Operette) die verschiedensten Kulturschaffenden aus der Region anwesend, so recht wahrgenommen wurden deren Anliegen allerdings nicht. Gerold Amann wünscht sich unter anderem mehr Präsenz der Chöre, vor allem auch der Projektchöre, Helmut Schlatter bedauert, dass mit der „Schwabenkinder-Ausstellung“ eine Chance der Zusammenarbeit vertan wurde. Bemängelt wird – trotz bestehendem Angebot in mehreren Gemeinden- das Fehlen eines echten Walgauer Kultursaales mit zeitgemäßer Bühnentechnik, Orchestergraben und entsprechender Saalinfrastruktur. Vermissen muss man an diesem Abend auch das Thema „Integration“. Immerhin leben im Walgau auf die einzelnen Gemeinden verteilt an die 20 Prozent Migranten. Und da gehört nun auch mal diese Erscheinung thematisiert. Wie Integration funktionieren kann, zeigen Frastanz mit ihrem „Fest der Kulturen“ und Satteins mit „Grenzenlos Kochen“ imponierend auf. Und wer der Meinung ist, Kultur verursache nur Kosten, der ist gerne eingeladen, Vergleiche mit den Abgängen der verschiedenen Sport- und Freizeiteinrichtungen zu ziehen. Da würden manche Augen machen. Fazit: Vielleicht wäre es eine regionale Überlegung wert, einmal die Kulturschaffenden an einen Tisch zu holen und deren Anliegen zu hören. Die 10 Blaskapellen, 14 Chöre, 6 Laienspielgruppen, Trachtengruppen und –träger, die Museumsmacher, regionalen Kleinkunst-Veranstalter, Musiker, Bildhauer, Maler und Autoren würden sich darüber sicher freuen.

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