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Freiheit für die Fantasie

VN - Gut durch einen Carport und einen großzügigen Garten geschützt liegt das Haus von Bernhard und Elisabeth Bügelmayer im Dornbirner Stadtteil Rohrbach.

Während die Einfamilienhäuser in der Umgebung zwar aus verschiedenen Jahrzehnten stammen, haben sie alle eines gemeinsam: ihre rechteckige Form. Das Haus der Bügelmayers fällt dagegen aus dem Rahmen. Das Gebäude hebt sich durch eine schalenförmige Hülle, die vom Erdreich abgehoben ist, von seiner Umgebung ab. Auf die Erdgeschossschale steht richtungsverdreht eine Obergeschossschale. Die übliche Untergliederung eines Hauses in die Bauteile Wand, Dach, Boden fällt somit aus. Die schalenförmige Hülle umfängt den Wohnraum als einheitliches Ganzes und grenzt nach Osten hin ab. Gegen Süden und Westen hin ist das Haus geöffnet. Großflächige Verglasungen geben im Gebäudeinneren das Gefühl von Weite und die Sicht auf die vorgelagerte Terrasse und den Garten frei. „Wir wollten offen wohnen. Der Garten wird bei uns ins Wohnen miteinbezogen“, erklären die beiden Bauherren ihre Ansprüche ans Wohnen. Das Haus sollte kein Schau-Objekt werden. Es sollte von der Größe, Pflege und den Kosten her überschaubar sein.

Schale aus Holz

Bauherr und zugleich Architekt Bernhard Bügelmayer möchte Formen machen, die „der Fantasie viel Freiheiten lassen“. Die nicht alltägliche Hausform ist durch die Vorliebe des Bauherrn für schwingende Formen entstanden. Die Idee, dass das Haus in Holzbau entstehen sollte, hat sich erst zum Schluss entwickelt. „Aus Holz zu bauen, war für uns keine Philosophie. Es geht um das Material und das Wohlfühlen“, erklärt Elisabeth Bügelmayer die Entstehungsgeschichte. Die Wahl für Holz lag auch darin begründet, die Schalenkonturen sehr schlank zu halten. „Außerdem ist es möglich, die auf Papier bestehende Handkurve exakt auf das Holz zu übertragen. Man baut auch Schiffe aus Holz“, so Architekt Bügelmayer. Das Haus der Bügelmayers wird ostseitig über eine Treppe erschlossen. Auch im Inneren des Hauses wurde das Runde fortgesetzt. Bei den größtenteils geschwungenen Innenräumen wurde auf separate Erschließungszonen verzichtet. Gezielte Ausblicke in die Umwelt erhöhen über Sehschlitze die Wohnqualität des Wohnhauses. Im hinteren Teil des Hauses Bügelmayer wurden Schlafzimmer und Bad untergebracht. Im ostseitig gelegenen Kinderzimmer sind die Rundungen des Hauses besonders ersichtlich. Im vorderen Teil (Süd- und Westseite) wird gewohnt. Die Küche wurde optisch, aber nicht akustisch vom Ess- und Wohnraum abgetrennt.

Wendeltreppe und runde Scheibe

Eine Wendeltreppe verbindet den Keller, Wohnraum und das oben in der Obergeschossschale platzierte Wohnzimmer. Highlight im Obergeschoss ist die runde Scheibe, die das Gefühl der Weite ebenfalls ins Innere des Hauses holt. Für Elisabeth und Bernhard Bügelmayer war wichtig, dass alles Konstruktive mit Qualität gemacht wird. Der einzige Versuch am ganzen Haus war der Boden, der sich schwellenlos und ohne Unterbrechungen durch das gesamte Haus zieht. „Der aus Gussasphalt mit Aluminium vermischte Boden war das Einzige, was wir uns nicht vorstellen konnten. Vor allem als die Arbeiter den Boden in Kannen ins Haus brachten“, erzählt Elisabeth Bügelmayer. Doch auch dieser Versuch endet positiv. Der Boden ist warm und weich. Wichtig für die Bauherren war, dass die Freude am Bauen und Wohnen erhalten bleibt. „Der Spaß daran ist einfach Teil unseres Lebens“, so DI Bernhard Bügelmayer und gibt Bauherren die Anregung: „Hausbauen muss Spaß machen.“

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