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Freddie Mac will 31 Milliarden

Der unter staatlicher Kontrolle stehende US- Hypothekenfinanzierer Freddie Mac benötigt weitere 30,8 Mrd. Dollar (24,1 Mrd. Euro) aus dem Rettungspaket der US-Regierung.

Das Institut begründete den Bedarf an frischem Geld am Mittwoch bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2008 in Washington mit Verlusten in Höhe von 23,9 Mrd. Dollar im vierten Quartal.

Bereits im November hatte Freddie Mac vom Staat 13,8 Mrd. Dollar erhalten, um einen 25,3 Mrd.-Dollar-Verlust im dritten Quartal auszugleichen. Die tiefroten Zahlen von Freddie Mac summieren sich für das Gesamtjahr 2008 auf 50,1 Mrd. Dollar, nach einem Minus von 3,1 Mrd. Dollar im Vorjahr.

Freddie-Mac-Vorstandschef David Moffett hob die große Bedeutung seines Hauses bei der Stabilisierung der wankenden Finanzmärkte und des zusammengebrochenen US-Immobilienmarktes hervor. Freddie Mac habe wegen riesiger Wertberichtigungen zwar “schwere Verluste” erlitten, sagte Moffett einer Mitteilung zufolge. “Aber wir dem ausgetrockneten Häusermarkt auch lebensnotwendige Liquidität zur Verfügung gestellt, indem wir mehr als 460 Mrd. Dollar in die Hypothekenfinanzierung gepumpt haben.”

Darüber hinaus ist Freddie Mac eine wichtige Säule bei der Abwicklung des neuen Hilfsprogramms der Regierung für bis zu neun Millionen von Zwangsvollstreckung bedrohe Hausbesitzer. Präsident Barack Obama hatte das Programm mit dem Titel “Making Home Affordable” in Höhe von 75 Mrd. Dollar in der vorigen Woche aufgelegt. Es soll soll US-Bürgern eine Neu-Finanzierung ihrer Hypothek ermöglichen, bei der sie niedrigere monatliche Zinsleistungen zu bezahlen haben. Obama hatte mehrfach betont, dass ein Erfolg im Kampf gegen die Rezession davon abhängen werde, wie es gelinge, die Immobilienkrise in den Griff zu bekommen.

Das Schwesterunternehmen Fannie Mae, das zusammen mit Freddie Mac hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA steht, hatte im vergangenen Monat einen Verlust von 25,2 Mrd. Dollar im vierten Quartal 2008 ausgewiesen und Staatshilfen in Höhe von 15,2 Mrd. Dollar beantragt. Für das Gesamtjahr erreichte das Minus bei Fannie sogar 58,7 Mrd. Dollar, nach minus 2,1 Mrd. Dollar 2007.

Die dramatische Schieflage der beiden Hypothekengiganten zeigt das ganze Ausmaß der Häuserkrise in den USA. Sie war der Auslöser der Turbulenzen an den Finanzmärkten und der inzwischen weltweiten Wirtschaftskrise. Um den völligen Kollaps des Hypothekenmarkts zu verhindern, hatte der Staat im vergangenen September das Steuer bei den zwei Instituten übernommen.

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