Frauen sind erst seit 1990 in der Vorarlberger Landesregierung vertreten. Damals wurde die spätere Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) Landesrätin. Seither gab es immer mindestens eine Landesrätin - sieben waren es bisher insgesamt. Zwölf Frauen sind derzeit Mitglieder des 36-köpfigen Vorarlberger Landtags, zwei Frauen Teil der sieben Personen umfassenden Regierung.
Die erste Frau in der Regierung war ...
Bis 1990 lenkten ausschließlich Männer die Geschicke des westlichsten Bundeslandes. Dann nahm am 9. Mai 1990 nach sechs Jahren im Landtag und einer kurzen Zeit als Landtagsvizepräsidentin Elisabeth Gehrer auf der Vorarlberger Regierungsbank Platz. Als Landesrätin im Kabinett von Landeshauptmann Martin Purtscher (ÖVP) war sie unter anderem für Bildung, Frauen und Familie zuständig.
Gehrers Nachfolgerin
Nach Gehrers Wechsel nach Wien im Jahr 1995 übernahm Eva Maria Waibel (ÖVP) ihre Agenden. Im Jahr 2000 folgte Greti Schmid (ÖVP) Waibel nach, die sich nach fünf Jahren aus persönlichen Gründen aus der Politik zurückgezogen hatte. Schmid war in erster Linie für Sozialfragen zuständig. Selbstverständlich fielen auch die Frauen-Themen jeweils in die Zuständigkeit der Frau in der Regierung.
Auch Dornbirns Bürgermeisterin war Teil der Regierung
Nach der Landtagswahl 2009 bekam Schmid mit Andrea Kaufmann (ÖVP) eine Kollegin auf der Regierungsbank. Kaufmann verantwortete etwa die Ressorts Kultur sowie Wissenschaft und Weiterbildung, ehe sie 2013 Bürgermeisterin von Dornbirn wurde.
Drei Landesrätinnen gleichzeitig
Für ein halbes Jahr hatte Vorarlberg drei Landesrätinnen gleichzeitig: Nachdem im November 2012 Siegi Stemer (ÖVP) zurückgetreten war, wurde die Juristin Bernadette Mennel (ÖVP) vom Landtag zu dessen Nachfolgerin gewählt und verantwortete fortan die Inhalte Sport, Bildung und Legistik. Mennel war bereits seit 1999 Mitglied des Landtags, 2004 wurde sie Zweite Landtagsvizepräsidentin, von 2009 bis 2012 stand sie als Landtagspräsidentin als erste Frau an der Spitze des Landesparlaments. Im Jänner 2018 trat Mennel von allen politischen Ämtern zurück - Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) wurde zu ihrer Nachfolgerin bestimmt. Sie war seit 2014 Landtagsabgeordnete und seit 2015 Vizebürgermeisterin von Feldkirch.
Die erste Nicht-ÖVP-Frau
Nach der Landtagswahl 2014 ist mit der Grün-Politikerin Katharina Wiesflecker auch erstmals eine Frau in die Landesregierung eingezogen, die nicht der ÖVP angehört. In der ersten schwarz-grünen Regierung des Landes ist sie für die Bereiche Soziales, Frauen, Pflege, Kinder- und Jugendhilfe und Kleinkindbetreuung zuständig.
Auch abseits der Regierungsbank übernahm Elisabeth Gehrer die Rolle der Pionierin: Sie wurde nach der Landtagswahl 1989 als "Vize" von Bertram Jäger (ÖVP) erste Frau im Landtagspräsidium. Ab den 2000er-Jahren machten Frauen im VorarlbergerLandtag schließlich richtig Karriere: Nach Bernadette Mennel war von 2012 bis 2014 auch Gabriele Nußbaumer (ÖVP) Landtagspräsidentin. Sie war zuvor von 2004 bis 2012 Vizepräsidentin gewesen und übte diese Funktion noch einmal von 2014 bis 2018 aus. Seit 2018 ist Martina Rüscher (ÖVP) Zweite Landtagsvizepräsidentin.
Geschlechterparität hielt bei Bezirkswahllisten Einzug
Das Prinzip der Geschlechterparität hat sich mittlerweile auch bei der Erstellung der Bezirkswahllisten für die Landtagswahl niedergeschlagen. Auf den Wahllisten ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern auf den vorderen Plätzen relativ ausgewogen. Bei der FPÖ allerdings finden sich die weiblichen Kandidatinnen frühestens auf Platz drei.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.