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Frauen besonders von Armut betroffen

Österreich - Frauen sind nach wie vor besonders von Armut betroffen. Frauenministerin Doris Bures auf die jüngsten Zahlen des EU-Armutsberichts verwiesen.

Grob formuliert sind „Frausein und Kinderreichtum“ Hauptrisikofaktoren für Armut. Die Regierung habe mit der Einführung der Mindestpension und dem geplanten flexibleren Kindergeld schon erste Schritte zur Bekämpfung der Frauenarmut und für die Verbesserung der „besonderen Erwerbsituation“ von Frauen gesetzt, so Bures. Sie pocht nun vor allem auf eine Einigung der Sozialpartner bezüglich der Einführung eines Mindestlohns von 1.000 Euro noch vor dem Sommer.

Sie habe bereits „positive Signale“ von den Sozialpartnern vernommen, so die Ministerin. Die Umsetzung eines Mindestlohns von 1.000 Euro auf Kollektivvertragsebene sei im Kampf gegen Frauenarmut nämlich wesentlich: 60.000 Arbeitnehmerinnen würden damit über die Armutsgrenze gehoben. Die von der Regierung eingeführte Mindestpension habe bereits 150.000 Frauen aus der Armutsfalle herausgeholfen, betonte sie. Neben dem Mindestlohn legt Bures auch besonderen Wert auf die Umsetzung der bedarfsorientierten Mindestsicherung. Bures gab an, mit Sozialminister Erwin Buchinger (S) derzeit daran zu arbeiten.

Die „frauenrelevanten“ Zahlen aus dem von Buchinger in der Vorwoche präsentierten Bericht im DetaiI: Im Schnitt sind 12,2 Prozent der Österreicher armutsgefährdet. Während Männer mit 11 Prozent unter dem Durchschnittswert liegen, überschreiten Frauen den Wert mit 13 Prozent. Noch deutlicher ist der Unterschied bei Singles: Singlemänner haben eine Armutsgefährdung von 14 Prozent, bei Singlefrauen sind ganze 23 Prozent armutsgefährdet. Zu dem untersten Einkommensviertel zählen vor allem Alleinerzieher, Haushalte mit drei oder mehr Kindern und Singlefrauen (mit und ohne Pension). Zum Vergleich: Im obersten Einkommensviertel finden sich Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder und Singlemänner (mit und ohne Pension).

Wesentliche Maßnahme zur Verbesserung der Situation von Frauen sei weiters der Ausbau der Kinderbetreuung, betonte die Ministerin. “Über das Stadium, darüber zu diskutieren, wie viele Plätze wir wirklich brauchen, sind wir jetzt hinweg“, meinte sie und verwies auf den bevorstehenden Kinderbetreuungsgipfel am 29.Mai. Ziel müsse es sein, „einen verbindlichen Strukturplan“ zum Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen zu erstellen.

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