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Frau verübte Selbstmordanschlag

Das jüngste Selbstmordattentat in der Jerusalemer Innenstadt am Sonntag ist von einer palästinensischen Frau verübt worden.

Nach Polizeiangaben war es das erste Mal im israelisch-palästinensischen Konflikt, dass eine Frau einen derartigen Anschlag verübte. Sie tötete vor einer Pizzeria einen Mann und verletzte mindestens 37 weitere Menschen.

Der libanensische Fernsehsender der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz berichtete, bei der Attentäterin habe es sich um eine Studentin der Universität El Nadshah in Nablus im Westjordanland gehandelt. Wie die israelische Polizei mitteilte, war es das erste Mal im israelisch-palästinensischen Konflikt, dass eine Frau einen derartigen Anschlag verübte.

Nach Angaben von Rettungsdiensten und Polizei erlitten zahlreiche Menschen durch umherfliegende Trümmer Verletzungen, viele weitere wurden wegen Schocks behandelt. Die Attentäterin sprengte sich vor der Pizzeria Sbarro an der Kreuzung der Jaffastrasse und der King-George-Strasse in die Luft. Laut Polizeiangaben war es das erste Mal im israelisch- palästinensischen Konflikt, dass eine Frau einen derartigen Anschlag verübte. Vor der selben Pizzeria hatte ein palästinensischer Selbstmordattentäter im vergangenen August 15 Menschen in den Tod gerissen.

Etwa 30 Geschäfte wurden durch den Druck der Explosion zum Teil stark beschädigt. Ein Geschäft geriet in Brand. Der israelische Polizeichef Shlomo Aharonishki warnte nach dem Attentat, es sei praktisch unmöglich, die zum arabischen Ostteil offene Stadt vollständig vor solchen Anschlägen zu schützen. Auch Jerusalems Bürgermeister Ehud Olmert warnte die Bevölkerung. „Wir befinden uns mitten in einem Krieg, der auch nicht in den nächsten paar Tagen zu Ende gehen wird“, sagte er im israelischen Fernsehen.

Erst am Freitag waren im Süden Tel Avivs bei einem Attentat 25 Israelis zum Teil schwer verletzt und der Selbstmordattentäter getötet worden. Am Dienstag hatte ein Palästinenser an einer Bushaltestelle im Zentrum Jerusalems mit einem Schnellfeuergewehr zwei Israelinnen getötet. Er wurde anschließend von Polizisten erschossen.

Zu beiden Anschlägen bekannten sich die „Al Aksa Märtyrer- Brigaden“, der bewaffnete Arm der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Yasser Arafat. Die israelische Luftwaffe hatte nach dem Anschlag vom Freitag Gebäude der Palästinensischen Autonomiebehörde in der Stadt Tulkarem (Westjordanland) und in Gaza bombardiert.

Präsident Bush hatte Palästinenserpräsident Arafat am Freitag erstmals öffentlich scharf kritisiert. „Ich bin von Arafat enttäuscht.“ Der Palästinenserführer müsse „alle Anstrengungen unternehmen, um den Terrorismus im Nahen Osten auszurotten“. Das Außenministerium setzte die Vermittlungsbemühungen des US-Gesandten Anthony Zinni in Nahost bis auf weiteres aus. Außenminister Colin Powell, der sich gegen den Abbruch der Beziehungen zu Arafat ausgesprochen hatte, sprach am Samstag von der „Stunde der Wahrheit“ für den PLO-Chef.

Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte den jüngsten Anschlag scharf. Gleichzeitig forderte sie die USA jedoch auf, Zinni möglichst bald in die Region zurückzuschicken. Gleichzeitig forderte Arafat von Israel, den Belagerungszustand der Städte im Westjordanland und im Gazastreifen aufzuheben, damit die Palästinenserbehörde Ruhe und Ordnung in dem Gebiet wieder herstellen könnten.

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