Der gewaltsame Tod von Stefanie N. am 4. November 2015 in Frastanz war ein außergewöhnlich schreckliches Verbrechen. Außergewöhnlich ist auch der Prozess rund um den 28-jährigen Angeklagten, der seine schwangere Ex-Freundin getötet haben soll. Zwölf Stunden wurde am ersten Prozesstag in Feldkirch verhandelt. Am Montag, den 4. Dezember geht es weiter und auch das wird ein immens langer Tag für alle Prozessbeteiligten. Ob man zu einem Urteil gelangt, ist offen. Zehn Zeugen müssen einvernommen werden, sicherheitshalber wurde zusätzlich der Dienstag anberaumt.
Alles oder nichts
Oft gestehen Täter eine Tathandlung, diskutiert wird dann „nur“ noch die Frage: „Was wollte der Angeklagte im Zeitpunkt der Tat?“. In diesem Fall bestreitet der Mann aber alles. Er sei nicht einmal am Tatort gewesen, so seine Aussage. Und seine Familie steht hinter ihm. Im Gegensatz dazu sehnt sich die Familie des Opfers nach einem – zumindest rechtlichen – Schlussstrich. Die Geschworenen werden dieses Mal also vermutlich kein kompliziertes Frageschema mit zig Alternativmöglichkeiten vorgelegt bekommen, sondern lediglich zu entscheiden haben: „War er es oder nicht“. Insgesamt sind vier Delikte angeklagt. Mord, Störung der Totenruhe, Schwangerschaftsabbruch und Brandstiftung.
Zwei Möglichkeiten
Wird der Dominikaner verurteilt, erwartet ihn vermutlich lebenslange Haft, das bedeutet: mindestens 15 Jahre hinter Gittern. Wird er freigesprochen, hat er sogar Anspruch auf Haftentschädigung. Welche der beiden Varianten am Ende dieses extrem anstrengenden Prozesses steht, wird sich zeigen.
Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung!
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