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Französischer General gibt Mitverantwortung zu

Der französischer General Michel Stollsteiner hat die Mitverantwortung des Militärs für den verlustreichen Taliban-Angriff auf eine französische Patrouille in Afghanistan mit zehn Toten eingeräumt.

“Wir hatten in den beiden Wochen zuvor die Region weitgehend abgesichert”, sagte der für die betroffene Einheit zuständige Kommandant der Tageszeitung “Le Parisien” (Montag). “Aber um ehrlich zu sein, wir haben uns eines zu großen Selbstvertrauens schuldig gemacht. Statt unseren Feind zu überraschen, wurden wir überrascht.”

Bei dem Angriff in einer Gebirgsregion etwa 60 Kilometer östlich von Kabul wurden am vergangenen Dienstag zehn französische Elitesoldaten getötet, 21 weitere wurden verwundet. Es war der größte Verlust französischer Truppen in 25 Jahren und der größte Verlust aufseiten der Alliierten in den Kämpfen in Afghanistan seit der Invasion 2001. Verteidigungsminister Hervé Morin und Außenminister Bernard Kouchner müssen am Dienstag einem Parlamentsausschuss Rede und Antwort stehen. Eine klare Mehrheit der Franzosen ist laut Umfragen für den Abzug der Truppen aus Afghanistan. Auch im konservativen Mehrheitslager wächst die Kritik. “Wir sitzen in der Klemme, die NATO-Strategie muss unbedingt geändert werden”, sagte der UMP-Abgeordnete Pierre Lellouche am vergangenen Donnerstag in Paris.

Verteidigungsminister Morin hatte seinerseits die Notwendigkeit einer anderen Strategie gegenüber den Taliban eingeräumt: “Sie haben ihre Technik und ihre Methode geändert und sind zu wesentlich härteren Operationen in der Lage. Wir müssen uns auf Angriffe von größerer Gewalt vorbereiten.”

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