Nach drei Etappen auf der irischen Insel und dem Transfer vom Montag folgte in Süditalien die topografisch leichteste und zudem auch kürzeste Aufgabe bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt. Lediglich 112 km gab es auf dem flachen Parcours zwischen Giovinazzo und Bari, der Hauptstadt Apuliens, zu absolvieren. Gesprächsstoff gab das Teilstück aber dennoch.
Auf Druck der Fahrer hatten die Organisatoren früh entschieden, dass die Zeiten für die Gesamtwertung bereits nach der siebenten der acht Zusatzrunden gestoppt und dass auch keine Bonifikationen verteilt werden. Die Fahrer befanden die gut acht Kilometer lange Zusatzschleife in Bari wegen des Regens als zu gefährlich. Aus Protest legten sie deshalb lange ein sehr moderates Tempo vor.
Die Einschätzung der Profis sollte sich im Finale als richtig erweisen. Viele Fahrer fielen auf der durch den Regen seifigen und entsprechend rutschigen Straße Domino-Steinen gleich zu Boden. Dem australischen Leader Michael Matthews, selbst ein Sprinter der Spitzenklasse, war das Risiko zu hoch. Er ließ es auf der letzten Runde gemächlich angehen.
Und so rüstete sich nur eine kleine Gruppe, als es um den Tagessieg ging. Es gewann Bouhanni, der am Samstag in Dublin in der 2. Etappe hinter Kittel Platz zwei belegt hatte. Bouhanni realisierte seinen ersten Sieg bei einer der drei großen Rundfahrten, nachdem er bei kleineren Rennen seine Qualitäten schon oft unter Beweis gestellt hatte. Heuer hatte er die Startetappe bei Paris – Nizza gewonnen.
Seinen Erfolg in Bari hatte sich Bouhanni hart erarbeiten müssen. In der zweitletzten der acht Zusatzrunden in Bari hatte er einen Defekt erlitten, wonach er sich aber wieder ins Feld zurück und dort an die Spitze kämpfte. Letztlich hatte er noch die Kraft, um das Teilstück zu gewinnen. Bouhanni sorgte zudem für den ersten französischen Etappensieg beim Giro seit John Gadret 2011.
Am Mittwoch steht in Viggiano in der Region Basilikata die erste kleine Bergankunft des aktuellen Giro auf dem Programm. Die abschließende Steigung ist 5 km lang, mit einer maximalen Steigung von acht Prozent.
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