Hulot war vor 15 Monaten mit der Zentrums-Regierung von Premierminister Edouard Philippe angetreten und gilt in der Bevölkerung laut Umfragen als beliebt. Über einen möglichen Rückzug Hulots war bereits häufiger in den vergangenen Monaten spekuliert worden.
Rücktritt wird bedauert
Regierungssprecher Benjamin Griveaux bedauerte den Schritt Hulots. “Ich hätte seinen Verbleib vorgezogen”, teilte Griveaux via Twitter mit. Das Ressort erfordere eine langfristige Arbeit, Änderungen seien nicht innerhalb eines Jahres zu erreichen.
Griveaux kritisierte gegenüber den Sendern BFMTV und RMC, dass der Ressortchef nicht Staatspräsident Emmanuel Macron und Premier Philippe im Voraus von seiner Entscheidung informiert habe.
Schlag für Macron
Der angekündigte Rücktritt Hulots ist ein weiterer Schlag für den Sozialliberalen Macron. Der 40-Jährige hatte vor knapp einem Jahr eine weitreichende EU-Reform vorgeschlagen, die aber wegen Blockaden in der Europäischen Union bisher nicht die gewünschten Erfolge zeigt. Im Sommer hatte die Affäre um einen früheren Leibwächter Macrons den Elysee-Palast erschüttert.
Macron war bisher auch bemüht, sich als globaler Umweltpolitiker zu zeigen. So hatte er im Dezember vergangenen Jahres einen großen Klimagipfel in der französischen Hauptstadt veranstaltet. Am Dienstag brach Macron zu einem Staatsbesuch in Dänemark auf.
Rücktritt nicht überraschend für Greenpeace
Hulot listete in dem Radiointerview Rückschläge auf: “Haben wir angefangen, den Gebrauch von Pestiziden zu verringern?” Die Antwort sei nein. Die Umweltorganisation Greenpeace nannte Hulots Rücktritt nicht überraschend. Er stehe für eine negative Bilanz und für die Schwäche eingeleiteter Maßnahmen. Laut Informationen des Senders BFMTV soll ein Treffen mit Vertretern von Jägern am Montag im Elysee-Palast für Hulot das Fass zum Überlaufen gebracht haben.
Früherer TV-Moderator
Hulot ist den Franzosen als ein früherer TV-Moderator bekannt. Unter Macrons sozialistischem Amtsvorgänger Francois Hollande war er von 2012 bis 2016 Sonderentsandter für den Schutz des Planeten gewesen. Sein offizieller Titel lautet derzeit: “Staatsminister, Minister des ökologischen und solidarischen Übergangs”.
(APA/dpa)
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