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Frankreich zog mit 2:0 gegen Uruguay ins Halbfinale ein

©AP Photo/Ricardo Mazalan
Frankreich hat mit einem 2:0-(1:0)-Sieg gegen Uruguay zum ersten Mal seit zwölf Jahren das Halbfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft erreicht.

Frankreich steht bei der Fußball-WM in Russland im Halbfinale. “Les Bleus” setzten sich am Freitag im Viertelfinale 2:0 (1:0) gegen Uruguay durch. Matchwinner eines chancenarmen Spiels in Nischni Nowgorod war Stürmerstar Antoine Griezmann, der die Führung durch Raphael Varane per Freistoß vorbereitete (40.) und das 2:0 nach Patzer von Uruguay-Torhüter Fernando Muslera selbst erzielte (62.).

Der Weltmeister von 1998 schaffte damit erstmals seit der Final-Niederlage 2006 gegen Italien wieder den Einzug ins WM-Halbfinale. Dort trifft die Mannschaft von Didier Deschamps am Dienstag in St. Petersburg auf Brasilien oder Belgien. Für Uruguay bleibt der Traum vom dritten WM-Pokal nach 1930 und 1950 weitere vier Jahre unerfüllt.

Taktische Begegnung

Deschamps vertraute mit Ausnahme von Corentin Tolisso statt des gesperrten Blaise Matuidi auf der linken Außenbahn derselben Startelf, die beim 4:3-Achtelfinalerfolg gegen Argentinien für das bisher vielleicht spektakulärste Spiel in Russland gesorgt hatte.

Uruguay bangte bis zuletzt vergeblich um seinen angeschlagenen Stürmerstar Edinson Cavani. Statt ihm stellte Oscar Tabarez neben Luis Suarez Girona-Stürmer Cristhian Stuani auf, der Cavani in keiner Phase des Spiels ersetzen würde können. Auch ohne den dreifachen Turniertorschützen setzten die Urus auf Altbewährtes: Aus ihrer massierten Abwehr heraus sollte das Mittelfeld möglichst schnell überbrückt werden und “El Pistolero” Suarez im Abschlussposition gebracht werden.

Vieles deutete im Vorfeld auf eine taktisch geprägte Partie hin, war doch in den vergangenen fünf Begegnungen gerade einmal ein Treffer gefallen. Torraumszenen sollten dann tatsächlich Mangelware sein. Uruguays Strategie war schnell klar: Schneid abkaufen und den Gegner gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.

Einstudierter Freistoß

Stuani gab früh mit einem knappen Fehlschuss seine Visitenkarte ab (5.), auf der Gegenseite erwischte Shootingstar Kylian Mbappe freistehend nicht das richtige Timing beim Kopfball (15.). Frankreich nahm die Härte des Gegners an, dem Niveau war das weniger zuträglich. Zwar versuchten sich vor allem die Franzosen im manchmal ansehnlichen Kurzpassspiel, sie prallten aber wiederholt an Uruguays Betonabwehr ab.

Die Führung brachte ein einstudierter Freistoß: Griezmann verzögerte im Anlauf und zirkelte den Ball auf den Kopf des einlaufenden Varane. Der Real-Madrid-Verteidiger vollendete unhaltbar für Goalie Muslera. Es war erst das zweite Gegentor der “Celeste” bei dieser Endrunde. Auch die Himmelblauen fanden nach einer Freistoßflanke ihre größte Halbzeitchance vor: Doch Hugo Lloris im Frankreich-Tor holte den Kopfball von Martin Caceres noch aus dem Eck (44.).

Ohne Cavani blieb Uruguays Offensivvorstellung auch nach dem Wechsel ernüchternd. Tabarez saß kopfschüttelnd auf der Bank und reagierte mit einem Doppelwechsel. Stuani und Rodrigo Bentancur wurden von Cristian Rodriguez und Maximiliano Gomez ersetzt.

Unmittelbar darauf rutschte Muslera ein Flatterball von Griezmann zwischen den Handschuhen zum 2:0 durch. Griezmann, der vor dem Spiel seine Vorliebe für die uruguayische Lebensart betont hatte, verzichtete nach dem Tormann-Schnitzer sogar auf den Jubel. Tolisso hatte die Chance auf die endgültige Entscheidung. Sein Schuss strich knapp über die Latte (73.). Danach beschränkte sich die “Grande Nation” erfolgreich aufs Verwalten. Uruguay brachte die Franzosen bis zuletzt nicht mehr in Verlegenheit.

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