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Frankreich stellt sich auf Stromengpässe ein

Wegen andauernder Trockenheit und der verringerten Atomstromproduktion in Deutschland bereitet sich Frankreich auf Engpässe in den Sommermonaten vor.

Am Donnerstag wurde ein Krisenstab eingerichtet, der die Stromversorgung überwachen soll, wie das Energieministerium am Abend mitteilte. Den Angaben zufolge könnte es bei einer “andauernden Hitzewelle” zu Engpässen kommen.

Sorge bereitet den Franzosen nicht nur das Wetter, sondern auch die reduzierte Stromproduktion in Deutschland nach dem Abschalten von sieben älteren Atomkraftwerken. Dadurch seien in Deutschland im Mai 7.000 Megawatt weniger ins Netz eingespeist worden, erklärte das Energieministerium. Bisher importierte Frankreich mehr Strom aus Deutschland als es ausführte: Im vergangenen Jahr importierte Frankreich gut 16 Terawattstunden Strom aus Deutschland. Im gleichen Jahr wurden 9,4 Terawattstunden aus französischen Kraftwerken nach Deutschland exportiert.

Bei normalen Witterungsverhältnissen werde Frankreich den Sommer über weiterhin Elektrizität an seine Nachbarn exportieren können, teilte das Ministerium weiter mit. Bei langer Trockenheit oder Hitze könnten die Franzosen hingegen auf Importe angewiesen sein, um ihren Strombedarf zu decken. Die Atomkraftwerke brauchen zum Kühlen große Mengen Wasser aus Flüssen. Normalerweise liefern die 58 französischen Reaktoren knapp vier Fünftel des Stroms in Frankreich.

Dem Ministerium zufolge ist wegen der Trockenheit die Stromproduktion der französischen Wasserkraftwerke bereits um rund 30 Prozent gesunken. Normalerweise stammen zwölf Prozent des französischen Stroms aus Wasserkraftwerken.

(Quelle: APA)

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