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FPÖ nicht mehr auf der Siegerstraße

Vier von fünf Landtagswahlen der zweiten Runde unter Strache brachten ein Minus.
Vier von fünf Landtagswahlen der zweiten Runde unter Strache brachten ein Minus. ©VOL.AT/Steurer
Offenbar keine neue Ära Haider erlebt die FPÖ mit Heinz-Christian Strache an der Bundesspitze. Sie hat sich zwar nach dem Absturz während der Regierungsbeteiligung 2008 bis 2010 wieder stabilisiert, aber in der zweiten Landtags-Wahlrunde danach verlor sie bisher mit nur einer Ausnahme - Salzburg - überall wieder. So liegt die Strache-FPÖ derzeit überall meist deutlich unter den Haider-Rekorden.

Bei den ersten Landtagswahlen nach der Trennung vom BZÖ und Straches Kür zum Bundesparteichef (im Jahr 2005) drängte sich noch die Erinnerung an die 90er-Jahre auf, als die FPÖ mit Jörg Haider von Wahlsieg zu Wahlsieg zog. Auch mit Strache legte die FPÖ zunächst in allen neun Ländern zu, am stärksten in Vorarlberg und in Wien.

Debakel in Kärnten

Das änderte sich in der neuen Wahlrunde – und zwar gleich mit einem Debakel: In Kärnten wurde die FPÖ im März 2013 für die Skandale und Affären abgestraft, mit einem Mega-Rekord-Verlust von 28,04 Prozentpunkten büßte sie den ersten Platz und den einzigen je gehaltenen Landeshauptmannsessel ein. Gleich darauf setzte es auch noch (freilich kleinere) Verluste in Niederösterreich und Tirol, nur Salzburg brachte ein Plus. Eine Erklärung für das mäßige Abschneiden war die neue Konkurrenz durch das Team Stronach.

Das trat bei der Vorarlberg-Wahl allerdings gar nicht an – und dennoch verlor die FPÖ wieder 1,7 Prozentpunkte auf 23,46 Prozent (vorläufiges Endergebnis). Damit wurde der Abstand zum Haider-Rekord (27,41 Prozent im Jahr 1999) noch etwas größer. In Niederösterreich und Tirol ist die FPÖ derzeit nur mehr halb so stark wie 1999.

Siege in Wien und Steiermark?

In Wien – Straches Heimat – könnte sie, wenn es besser läuft als in den anderen Ländern, im nächsten Jahr den Haider-Rekord einstellen: Da liegt die FPÖ derzeit bei 25,77 Prozent, 1996 gelangen ihr 27,94 Prozent. In der Steiermark müsste es sehr gut laufen, um von 10,66 auf 17,15 Prozent (1995) zu wachsen. Dort hat die FPÖ bei den Bundeswahlen aber stark gepunktet: Bei der Nationalratswahl 2013 wurde sie in der Steiermark Erste, bei der EU-Wahl Zweite – offenbar im Protest der Wähler gegen die SP-VP-“Reformpartnerschaft”.

Insgesamt blieb die FPÖ aber auch im Bund – trotz zweimaliger Zugewinne unter Strache – recht weit von den Haider-Rekorden entfernt. Auf 20,41 Prozent steht sie im Nationalrat, Haider schaffte 1999 26,91 Prozent. Bei der EU-Wahl im Mai blieben die Blauen mit 19,72 Prozent sogar knapp unter der 20er-Marke; der Rekord liegt bei 27,53 Prozent (1996).

(APA)

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