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FPÖ kritisiert Schließung von Lern- und Sprachraum Rankweil

FPÖ kritisiert Schließung von Lern- und Sprachraum Rankweil.
FPÖ kritisiert Schließung von Lern- und Sprachraum Rankweil. ©pixabay/Symbolbild
Der Lern- und Sprachraum Rankweil soll geschlossen werden, für die 35 dort betreuten Schulkinder wird es laut LSth. Schöbi-Fink (ÖVP) ein neues Angebot an der Landesschule Jupident in Schlins geben. Die blaue Landtagsabgeordnete Andrea Kerbleder richtet eine Anfrage zur Schließung an Schöbi-Fink.

Der Lern- und Sprachraum in Rankweil bot bis jetzt eine alternative Beschulungsform für schulpflichtige Kinder und Jugendliche an. Gerade wenn ein Verbleib in der Regelschule nicht mehr möglich war, konnte diese Einrichtung wertvolle Arbeit leisten. Nach 14 Jahren soll diese Einrichtung nun geschlossen werden - völlig unverständlich für die betroffenen Eltern, so die FPÖ.

Häuslicher Unterricht

Der Lern- und Sprachraum ist eine von der Landesregierung Vorarlberg offiziell anerkannte Einrichtung der Stiftung Jupident. Schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die im Regelschulwesen an Grenzen stoßen, weil sie spezifische Problemstellungen haben, werden dort im Form eines häuslichen Unterrichts nach dem Lehrplan der Volksschulen, Mittelschulen, allgemeinen Sonderschulen unterrichtet. Ein privater Verein, der vielen Kindern und Eltern eine Lösung bieten kann.

Die Einrichtung selbst versteht sich als Durchgangsort für Kinder und Jugendliche, die aufgrund von verschiedenen Beeinträchtigungen oder sozialen Benachteiligungen in ihrer körperlichen, intellektuellen und seelischen Entwicklung in besonderem Maße gefördert und unterstützt werden müssen. So sollen sie in der Einrichtung die Orientierung und Sicherheit finden, die sie brauchen. Zusätzlich bietet sie bei Bedarf Sprachförderung, Lerntraining sowie therapeutische Begleitung an, die im Regelschulwesen nicht ausreichend gedeckt werden kann.

Eltern fordern Erhalt der Einrichtung

Im Schuljahr 2008/2009 wurde die ehemalige "Sprachheilstätte Maria Summer" (1921-2007), auf Wunsch des Landes von der Stiftung Jupident übernommen, mit der neuen Bezeichnung Lern & Sprachraum (LSR), der in Rankweil angesiedelt ist. In einer Petition fordern nun die besorgten Eltern, dass diese Einrichtung erhalten bleibt. "Die Kinder kommen aus anderen Schulen. Nichts hat dort geholfen. Man nimmt den Kindern die einzige Chance auf Bildung!", so die Eltern laut FPÖ. Es sei eine wichtige Privatschule für Kinder mit verschiedenen Schwächen. Für viele Kinder sei es bereits die zweite oder dritte Schule und die einzige wirklich gute Lösung.

Mit der geplanten Schließung dieser wichtigen Einrichtung setze die Landesregierung ein denkbar schlechtes Signal, kritisiert die FPÖ und richtet deshalb folgende Anfrage an Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP):

  1. Mit welcher Begründung soll der Lern- und Sprachraum Rankweil geschlossen werden?
  2. War die Schießung schon länger von der Landesregierung und/oder der Bildungsdirektion geplant? Wenn ja, wann wurden diese Pläne erstmals angedacht und wurden diese Pläne den betroffenen Eltern kommuniziert?
  3. Halten Sie ungeachtet der gerechtfertigten Kritik der betroffenen Eltern an der Schließung fest? Wenn ja, wann soll diese Schließung erfolgen?
  4. Wurden die Eltern der Schülerinnen und Schüler in diesen "Schließungsprozess" eingebunden? Wenn ja, wann und wie? Wenn nein, warum nicht?
  5. Wo können die 35 Kinder aus dem Lern- und Sprachraum beschult und betreut werden, wenn die Schule geschlossen wird?
  6. Wurden von der Landesregierung und/oder der Bildungsdirektion Alternativmöglichkeiten geprüft, etwa auch eine Weiterführung am bestehenden Standort?
  7. Im Jahr 2017/18 wurde die Einrichtung noch sehr großzügig vom Land gefördert. Landeshauptmann Wallner erklärte damals, dass die Einrichtung weiterhin unterstützt werden sollte, damit für diese unverzichtbare Einrichtung auch weiterhin beste Rahmenbedingungen herrschen sollen. Was sind die Gründe für die nunmehrige, völlig konträre Haltung der Landesregierung?
  8. Landesrätin Schöbi Fink erklärte im V-heute Interview vom 8. März 2021, dass die Kinder nun im sicheren Rahmen beschult werden sollen. Waren die Kinder das bisher aus Sicht des Landes nicht?
  9. Hatte die Externistenprüfung, die die Kinder jährlich absolvierten, einen Nachteil für die Kinder?

(Red.)

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