Die Aussage des auf der FPÖ-Liste für die EU-Wahl drittgereihten Mölzer, dass er sich für den besseren Spitzenkandidaten halte, quittierten die geschäftsführende FPÖ-Obfrau Ursula Haubner und Klubobmann Herbert Scheibner vor dem Ministerrat mit den Worten: Spitzenkandidat ist Hans Kronberger. Als Kritik an Mölzer wollte Scheibner das aber nicht verstanden wissen: Niemand hat eine Ermahnung nötig.
Die FPÖ habe eine gemeinsame Liste und die sei bewusst so aufgestellt worden, sagte der Klubobmann. Kronberger sei ein ausgezeichneter Spitzenkandidat. Ziel seien drei Mandate, und wenn man die erreiche, stelle sich die Frage nicht, ob Mölzer vielleicht statt Kronberger ins EU-Parlament einziehen könnte.
Auf die Frage, ob die Vorgangsweise Mölzers taktisch klug sei, sagte Scheibner, jeder sei für seine Linie selbst verantwortlich. Wenn man damit zusätzliches Wählerpotenzial anspreche, dann sei der Vorzugsstimmen-Wahlkampf positiv. Kontraproduktiv wäre er nur, wenn man gegen eigene Kandidaten auftreten würde, davon gehe er aber nicht aus.
Einen Riss in der FPÖ kann Scheibner nicht erkennen. Die Wähler verlangten eine geeinte und geschlossene Partei und dass konstruktiv gearbeitet wird. Dieser Verantwortung müsse sich jeder stellen.