Sein Bruder, der gescheiterte Geflügelhändler Herbert Rosenstingl, setzte am Mittwoch im Wiener Landesgericht sein umfassendes Geständnis fort. Peters Lebensgefährtin Peters, Cornelia Gretsch, zeigte sich vom Schuldbekenntnis, mit dem „Hendl“ – so Herberts Spitzname – einige Prozessbeobachter überrascht hatte, nicht sehr beeindruckt.
Für sie sei Herbert Rosenstingls Verantwortung „keineswegs überraschend gekommen“, meinte sie vor Beginn der Verhandlung im Gespräch mit der APA. Erstmals im Neuen Jahr war die Tirolerin wieder im Wiener Landesgericht erschienen, um ihrem Freund seelischen Beistand zu leisten. Sie hatte dafür am Dienstag in Telfs-Pfaffenhofen den Nachtzug nach Wien bestiegen. Unmittelbar nach Ende der Verhandlung wird sie neuerlich die mehr als fünfstündige Reise auf sich nehmen: „Ich muss morgen ganz normal arbeiten.“
Zum Verhältnis der Brüder Rosenstingl bemerkte Cornelia Gretsch:
„Besonders lieben tun sie sich nicht.“ Herberts Verantwortung – seiner Darstellung zufolge zog Peter im Rosenstingl’schen „Hendl-Imperium“ im Hintergrund die Fäden – werde diesem „nichts nützen“. „Das ändert ja nichts an den Tatsachen“, erklärte die Tirolerin, „die Fakten liegen auf dem Tisch.“ Sie strahlte Zuversicht aus, dass Peter Rosenstingl dies in seiner Einvernahme deutlich machen werde.
Als dieser von der Justizwache vorgeführt wurde, fiel ihm Cornelia Gretsch um den Hals. „Geht’s?“ erkundigte sie sich nach einem Bussi. Zeit für längere Gespräche hat das Paar nur einmal wöchentlich:
Cornelia Gretsch steht im Landesgerichtlichen Gefangenenhaus eine halbe Stunde Besuchszeit zu, die sie bisher regelmäßig ausgenützt hat.
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