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Forschung unter Verdacht: Trump dreht Geldhahn für potenzielle Pandemietreiber zu

Trump greift in globale Forschung ein
Trump greift in globale Forschung ein ©AFP; CANVA
US-Präsident Donald Trump hat per Dekret die Finanzierung sogenannter „Gain-of-Function“-Experimente in bestimmten Ländern untersagt – mit Verweis auf Risiken für die globale Gesundheit.

US-Präsident Donald Trump hat ein Dekret unterzeichnet, das die Finanzierung von „Gain-of-Function“-Forschung im Ausland einschränkt. Diese Experimente verändern Krankheitserreger gezielt, um deren Gefährlichkeit oder Übertragbarkeit zu erhöhen – mit dem Ziel, sich besser auf mögliche Mutationen vorzubereiten. Kritiker warnen jedoch vor Sicherheitsrisiken.

Das Weiße Haus erklärte, dass künftig keine US-Mittel mehr für entsprechende Projekte in sogenannten „besorgniserregenden Ländern“ wie China und dem Iran bereitgestellt würden. Auch Staaten mit „unzureichender Forschungsaufsicht“ sind betroffen.

Sorge vor Laborlecks und neuen Pandemien

Das Dekret sieht außerdem vor, die Verwendung von US-Geldern für ausländische Forschungsprojekte zu verbieten, „die wahrscheinlich eine weitere Pandemie auslösen könnten“. US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy betonte: „Es gibt kein Labor, das gegen Lecks immun ist.“ Das neue Regelwerk solle künftig unbeabsichtigte Vorfälle verhindern, die „die Menschheit gefährden“.

Jay Bhattacharya, Direktor der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH), erklärte gegenüber dem US-Nachrichtenportal The Hill: „Jede Nation, die sich an dieser Forschung beteiligt, gefährdet ihre eigene Bevölkerung und die Welt, wie wir während der Covid-Pandemie gesehen haben.“

Ursprung der Pandemie bleibt ungeklärt

Der Ursprung des Coronavirus ist weiterhin Gegenstand internationaler Debatten. Zwar gehen die meisten Experten davon aus, dass das Virus von Tieren auf den Menschen übertragen wurde, etwa auf einem Wildtiermarkt in Wuhan. Doch eine US-Geheimdiensteinschätzung aus dem Jahr 2023 hält auch ein Laborleck für möglich – möglicherweise infolge gentechnischer Veränderungen.

„Gain-of-Function“-Forschung in den USA bereits reguliert

In den USA selbst wurde die „Gain-of-Function“-Forschung an Influenza- und Coronaviren bereits 2014 ausgesetzt. Seit 2017 ist sie unter strengen Auflagen wieder erlaubt: Ein unabhängiger Expertenausschuss muss jede geplante Studie vorab genehmigen.

Wichtige Fakten im Überblick:

  • Dekret unterzeichnet: Am Montag im Weißen Haus von Donald Trump.
  • Betroffene Länder: China, Iran sowie Länder mit unzureichender Forschungsaufsicht.
  • Forschungsart: „Gain-of-Function“ – gezielte Veränderung von Krankheitserregern.
  • Ziel des Verbots: Verhinderung weiterer Pandemien durch Laborunfälle.
  • Zitate:
    • Robert F. Kennedy: „Es gibt kein Labor, das gegen Lecks immun ist.“
    • Jay Bhattacharya: „Diese Forschung gefährdet die Welt.“
  • US-Politik bisher:
    • 2014: Forschungsstopp.
    • 2017: Wiederaufnahme unter Auflagen.

(VOL.AT)

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