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Forscher beobachten erstmals wilde Affenmutter mit behindertem Baby

Schimpansen-Fürsorge könnte Sozialverhalten erklären helfen.
Schimpansen-Fürsorge könnte Sozialverhalten erklären helfen. ©AP
Erstmals haben Forscher eine in der Wildnis lebende Schimpansen-Mutter bei der Fürsorge für ihr behindertes Baby beobachtet. Sie erhoffen sich davon Erkenntnisse über die Entwicklung menschlichen Sozialverhaltens.

In einer am Montag veröffentlichten Zusammenfassung einer Studie in der Onlineausgabe von “Primates” beschreiben die Wissenschafter von der Universität Kyoto, dass sie 2011 im Mahale Mountains National Park in Tansania ein schwer behindertes Schimpansenjunges mit Symptomen, die dem Downsyndrom ähnelten, entdeckt hätten. Sie beobachteten daraufhin die Affen-Gruppe über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Behindertes Baby überlebte mit Hilfe 23 Monate lang

Die Fürsorge der Mutter und Bemutterung durch seine Schwestern hätten es dem Baby ermöglicht, “23 Monate in der Wildnis zu überleben”, schreiben die Autoren. Dann sei das Junge verschwunden und offenbar gestorben. So hätten die Mutter und die Schwestern das Baby mit ihren Armen gestützt, wenn es gesäugt wurde, sagte Michio Nakamura am Mittwoch. Normalerweise klammerten sich Schimpansenbabys aus eigenen Kräften von unten an ihre Mütter, wenn sie gesäugt werden. Das behinderte Baby sei dazu jedoch zu schwach gewesen.

Kein ablehnendes Verhalten gegenüber Affenbaby

Auch die anderen Mitglieder der Affengruppe zeigten nach Angaben der Forscher kein ablehnendes Verhalten gegenüber dem Baby. Die Schimpansenmutter erlaubte es nichtverwandten Artgenossen jedoch nicht, für das Junge zu sorgen.

(APA)

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