Wie die Fachzeitung “Auto, Motor und Sport” in ihrer Online-Ausgabe berichtete, soll sich am Rennwagen von Jenson Button bei seinem dritten Platz in Imola am vergangenen Sonntag ein Zusatztank befunden haben. Nach dem Rennen hatte das Auto des Briten das geforderte Mindestgewicht von 600 kg beim zweiten Wiegen unterschritten. Die Berufungsinstanz des Automobil-Weltverbandes FIA wird sich am 4. Mai in Paris mit dem Fall beschäftigen, nachdem die Rennkommissare Buttons ersten Podestplatz in dieser Saison bestätigt hatten.
FIA-Chefkommissar Charlie Whiting soll durch die schnellen Rundenzeiten im Training und das lange Ausharren der beiden BAR- Hondas auf der Strecke bis zum ersten Tankstopp misstrauisch geworden sein. Beim anschließenden ersten Wiegen erreichte Buttons Auto nach Angaben des britischen Senders BBC inklusive des Piloten zulässige 606,1 kg. Komplett leer gepumpt brachte der Renner nur noch 594,6 kg auf die Waage. Das Team habe an Hand von Daten aber den Stewards versichern können, dass Buttons Auto während des Grand Prix immer über dem Mindestgewicht gelegen habe, hieß es in einer Mitteilung des Rennstalls. Teamchef Nick Fry zeigte sich daher vor der FIA- Verhandlung optimistisch: “BAR-Honda wird der FIA die gleichen Daten vorlegen wie den Rennkommissaren, und wir sind zuversichtlich, dass wir beweisen können, dass unser Auto in allen Punkten den Regeln entspricht.”
Der geheime Zusatztank soll nicht in den Zeichnungen angeführt worden sein, die die FIA vor Saisonbeginn bekommt. Laut Auto, Motor und Sport “wittern die technischen Kommissare der FIA nun einen ausgefeilten Betrug, der erhebliche Folgen für das Team haben könnte”. Mit einem Zusatztank kann ein Team eine Rennstrategie mit einem späteren ersten Tankstopp planen. Zudem könnte das Auto über weite Strecken des Rennens und im zweiten Qualifying untergewichtig fahren. Das schont die Reifen und senkt die Rundenzeiten.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte auf das Team und Button eine drakonische Strafe zukommen. FIA-Präsident Max Mosley machte klar, dass BAR-Honda bei einer Überführung ausgeschlossen werden würde. Vor 10 Jahren war Toyota wegen eines Regelverstoßes bei der Rallye-WM zwei Jahre ausgeschlossen worden. Für eine seriöse Weltfirma wie Honda wäre eine Verurteilung und entsprechende Bestrafung “der Super-GAU”.
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