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Forderung nach Aktionsplan vor Tag der Arbeitslosen

Aktionsplan gegen Langzeitarbeitslosigkeit gefordert.
Aktionsplan gegen Langzeitarbeitslosigkeit gefordert. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Vor dem Tag der Arbeitslosen am 30. April forderte das Netzwerk "arbeit plus - Soziale Unternehmen Österreichs" einen Aktionsplan gegen Langzeitarbeitslosigkeit.
Zahl der Arbeitslosen im März gesunken
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Dazu seien ausreichende Ressourcen und ressortübergreifendes Arbeiten nötig. "Langzeitarbeitslosigkeit macht krank und führt in einen Teufelskreis", sagte Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Höherer Anteil an Langzeitarbeitslosen

Die Arbeitslosigkeit sei zwar aktuell so niedrig wie lange nicht. Dabei habe sich aber die Anzahl an Langzeitarbeitslosen seit 2018 verdreifacht, so Rehbichler. Knapp jede dritte Person ohne Beschäftigung - rund 80.000 Menschen - ist dies schon länger. "Die Menschen wollen arbeiten, werden aber gehindert", sagte Rehbichler. Der momentane Arbeitskräftemangel fordere die Politik noch mehr zum Handeln auf. Als wichtige Themen nannte die Geschäftsführerin von arbeit plus in diesem Zusammenhang auch Kinderbetreuung, Pflege und Mobilität.

"Es braucht ein Arbeitslosengeld, das vor Absturz bewahrt und Chancen erhöht"

Martin Schenk von der Armutskonferenz betonte den Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Armut: "Wer existenzielle Sorgen hat, wird sich schwer tun, einen Job zu finden." Österreich habe ein Problem bei der sozialen Absicherung, die Inflation würde dieses noch verschärfen. Schenk: "Es braucht ein Arbeitslosengeld, das vor Absturz bewahrt und Chancen erhöht." 70 Prozent des letzten Einkommens seien ein guter Richtwert, zudem brauche es eine laufende Valorisierung.

Die Unternehmen in die Pflicht nahm Manuela Vollmann, selbst Unternehmerin und Vorsitzende bei arbeit plus: "Wir können bei der Suche nach Mitarbeitenden helfen, aber es müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen." Das sei für die betroffenen Menschen wichtig, aber auch für die Wirtschaft als Ganzes. "Wir dürfen auf das Potenzial dieser Menschen nicht verzichten", so Vollmann. Wichtig sei für sie auch das Angebot leistbarer Weiterbildungen.

"Wollen niemanden zurücklassen"

Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, berichtete aus der Praxis mit Vermittlungs- und Einstiegsprogrammen. Diese könnten helfen, Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. "Jeder hat eine zweite, dritte und vierte Chance verdient. Wir wollen niemanden zurücklassen", sagte Wehsely. Ziel sei es, den Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

(APA/Red)

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