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Foltervorwürfe gegen USA und GB

Die USA und Großbritannien haben nach Angaben des ehemaligen britischen Botschafters in Usbekistan, Craig Murray, Geheimdienstinformationen verwendet, die unter Folter erzwungen wurden.

„Die USA und das Vereinte Königreich haben den politischen Beschluss gefasst, Auskünfte unter Anwendung von Folter in anderen Ländern zu erlangen“, sagte Murray am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss des Europaparlaments zu angeblichen CIA-Operationen in Europa.

Es gebe „deutliche, nicht widerlegbare Beweise“ von Folterungen in Usbekistan, sagte der ehemalige Botschafter. Die Misshandlungen seien stets von usbekischen Sicherheitskräften vorgenommen worden. Nach internen Protesten sei ihm von führenden Beamten des britischen Außenamtes mitgeteilt worden, dass dadurch kein Widerspruch zur UNO-Konvention gegen die Folter bestehe, sagte Murray.

Der Ex-Botschafter, der im Oktober 2004 wegen der Vorwürfe seinen Posten in Taschkent räumen musste, beschuldigte den britischen Außenminister Jack Straw, über die Vorfälle informiert gewesen zu sein. „Jack Straw hat diesen Entschluss gefasst: Erkenntnisse aus Folter sollen verwendet werden.“ In den entsprechenden Geheimdienst-Dossiers sei jedoch der Name von Häftlingen nie erwähnt, damit politische Entscheidungsträger behaupten könnten, über Folter nicht bescheid zu wissen, sagte Murray. Auch Deutschland habe sicher Erkenntnisse von den usbekischen Geheimdiensten bekommen, die unter Folter erpresst wurden, sagte der frühere Botschafter.

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