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FMA-Verfahren gegen Hypo-NÖ-Vorstand eingeleitet

Die Finanzmarktaufsicht hat wegen Verdachts auf Sorgfaltspflicht-Verletzung ein Geschäftsleiterenthebungsverfahren gegen NÖ-Hypo-Vorstandsdirektor Richard Juill eingeleitet, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil". Es gilt die Unschuldsvermutung. Ein Sprecher der Bank bestätigte dem Magazin das Verfahren: Die Prüfung der FMA erfolge "routinemäßig im Rahmen des Ermittlungsverfahrens".

Über ein solches Verfahren berichtete am Freitag auch “Format”. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt seit Dezember gegen die Vorstände der Bank wegen mutmaßlicher Bilanzfälschung. Das BZÖ erklärte am Sonntag, man habe Strafanzeige gegen Vorstände und Aufsichtsrat wegen Untreue-Verdacht erstattet.

Die NÖ-Hypo soll einer in Irland domestizierten Zweckgesellschaft namens Augustus Funding Limited um den Jahreswechsel 2007/2008 unter grober Missachtung der Großveranlagungsgrenze Darlehen in der Höhe von 800 Mio. Euro gewährt haben. Das Geld soll in teils hochspekulative Investments gepumpt worden sein. Außerdem soll die Bank die Bilanz 2008 gefälscht haben, um wertlos gewordene Papiere des kollabierten US-Investmenthauses Lehman Brothers verschwinden zu lassen

Mit der BZÖ-Anzeige kommt die NÖ-Hypo von politischer Seite noch stärker unter Druck. Die Dubliner Zweckgesellschaft Augustus gehört wie berichtet zu 20 Prozent der Bank selbst, der Rest wird dem Land Niederösterreich zugerechnet. SPÖ und Grüne haben deshalb vergangene Woche im Landtag einen Untersuchungsausschuss zur Hypo beantragt, den die ÖVP aber abgelehnt hat – sie hält die absolute Mehrheit.

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