Dies teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) am Donnerstag unter Berufung auf Angaben Pjöngjangs mit.
Nach offiziellen Angaben Nordkoreas sind 300.000 Menschen obdachlos. Elf Prozent der Getreideernte, rund 450.000 Tonnen, wurden in dem ohnehin unter Nahrungsknappheit leidenden Land durch die Fluten zerstört. Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) bot Nordkorea Lebensmittelhilfen an.
Seine Organisation sei am Vortag von der nordkoreanischen Regierung über die Schäden informiert worden, sagte der regionale IFRC-Leiter Terje Lysholm telefonisch aus Pjöngjang. Nach Angaben der offiziellen Medien wurden fast 50.000 Häuser von mehr als 88.000 Familien zerstört oder beschädigt, in dutzenden Orten im ganzen Land seien Bahnlinien überflutet worden. In der östlichen Stadt Wonsan seien mehrere Hauptstraßen schwer beschädigt, berichtete ein staatlicher Rundfunksender nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap in für Nordkorea ungewöhnlich offener Weise. Soldaten der Volksarmee seien zur Reparatur der Straßen im Einsatz.
In der Hauptstadt Pjöngjang sei teilweise der Strom ausgefallen, auch Bus- und U-Bahn-Stationen seien beschädigt worden. Rund 6400 Haushalte stünden unter Wasser, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Nach Angaben Lysholms entspannte sich die Lage am Donnerstag leicht. Die Niederschläge hätten nachgelassen, und der Pegel des durch Pjöngjang fließenden Taedong-Flusses sei erheblich zurückgegangen.
Das WFP kündigte einen internationalen Hilfsaufruf an, sollte Pjöngjang der Lieferung zusätzlicher Nahrungsmittel für eine halbe Million Menschen zustimmen. Die UNO-Organisation versorgt derzeit bereits rund 750.000 Nordkoreaner mit Lebensmitteln. Das kommunistische Land litt bereits vor den Überschwemmungen unter Lebensmittelknappheit. Angaben zufolge fehlten eine Million Tonnen Nahrungsmittel, das sind etwa 20 Prozent des Bedarfs.
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