Fluglärm: Lauda will dritte Piste, Opfer fühlen sich verhöhnt
Airline-Chef Niki Lauda hat wenig Verständnis für die Aufregung um den Fluglärm, die in den letzten Tagen die Medien beherrschte. Er fordert eine dritte Flughafen-Piste und sieht darin kein Problem. “Wer bitte schläft von neun bis sieben?,” so Lauda. Die Betroffenen fühlen sich vom Fluglärm jedoch nicht nur in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, sondern regelrecht verhöhnt.
“Lauda hat leicht lachen”
Besonders vom Verein Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West und Wienerwaldgemeinden wurden Laudas Aussagen als sehr provokant empfunden. “Lauda hat leicht lachen. Er residiert mit seiner Familie im sündteuren Döbling, das gezielt umflogen wird, um die dortigen Bewohner nicht zu stören. Was dort an Lärm vermieden wird, kriegen die Penzinger ab, und dann geht der Fluglärmkorridor weiter quer über Wien zum Flughafen Schwechat, phasenweise im 1,5 – 2 Minuten-Takt,” so die Fluglärm-Gegner.
Auch Laaerberg betroffen
“Der Laaerberg hat durch den Fluglärm seine Eigenschaft als Erholungsgebiet in Favoriten längst verloren. Für Menschen, die es sich nicht leisten können, in Döbling zu residieren, sind Laudas Sprüche eine einzige Beleidigung,” sagt Dr. Johann Hinteregger vom Lärmschutz Laaerberg.
Auch in Penzing, einst ein Bezirk mit viel Erholungsraum im Grünen, heute aber vom Fluglärm schwer betroffen, fühlt man sich provoziert. “Hier sind viele Menschen oft regelrecht verzweifelt. Sie dachten sie ziehen in ein Grünruhegebiet, bekommen haben sie Fluglärm an den schönsten Tagen des Jahres,” empört sich das Ehepaar Jungherr von der Jägerwaldsiedlung. Auch sie stehen der Verhöhnung durch Lauda mit völligem Unverständnis gegenüber.
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