Grund seien Lieferschwierigkeiten der Hersteller von Glykol, einem Grundstoff der Enteisungsmittel, Ursache sei die derzeit hohe Nachfrage. Gelassen sah man die Situation am Flughafen Wien. Man erwarte keine Probleme. “Wir haben vorgesorgt und ausreichend Enteisungsmittel zur Verfügung”, sagte Sprecher Peter Kleemann am Donnerstagnachmittag auf Anfrage der APA.
Der Produktionsstopp könne “je nach Wetterlage und Vorratsmengen der Flughäfen zu erneuten Beeinträchtigungen im europäischen Flugverkehr führen”, hieß es bei Clariant. Weiter sagte der Sprecher, dass nun in engem Kontakt mit den Flughäfen versucht werde, das “vorhandene Material bedarfsgerecht einzusetzen”. Derzeit gebe es aber keine Erkenntnisse, dass der Flugverkehr an deutschen Airports zum Erliegen kommen werde. Wegen der aktuell strengen Witterung gebe es jedoch auch Flughäfen, die derzeit täglich drei Viertel ihrer Lagerkapazitäten an Enteisungsmitteln einsetzen müssten.
In Notfällen sei aber denkbar, Aiports mit Langstreckenverkehr bevorzugt mit Einteisungsmitteln zu versorgen, sagte er weiter. Moderne Flughäfen verfügten darüber hinaus über eigene Recyclingsysteme. Dabei könnten bis zu 40 Prozent der zur Flugzeugenteisung eingesetzten Mittel wiederverwendet werden.
Die britische Konkurrenzfirma “Kilfrost” erklärte in Newcastle-upon-Tyne, ihre Produktionsanlagen liefen auf Hochtouren. Sie werde ihre angestammten Kunden bevorzugt beliefern, aber auch versuchen, auszuhelfen, wenn dies möglich sei.
Unterdessen hat der deutsch-österreichisch-schweizerische Flughafenverband ADV seinen Mitgliedern mitgeteilt, dass “ein ‘Leerlaufen’ von mehreren Flughäfen nicht auszuschließen” sei. In dem Schreiben werden die Flughäfen aufgefordert, den Verband zu informieren, wenn “in der nächsten Woche aufgrund von möglichen Versorgungslücken Betriebsschließungen bzw. Beeinträchtigungen” zu befürchten seien. Insgesamt sprach der Verband von besorgniserregenden Nachrichten. Allerdings gehe es dem Verband “nicht um vorauseilende Meldungen, die Unsicherheit bei Passagieren und Airlines hervorrufen”.
Clariant ist nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Seit Oktober 2010 produziere das Unternehmen für rund 100 Flughäfen in Europa rund um die Uhr. Allein im Dezember sei die Produktion von Enteisungsmitteln gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte gesteigert worden. Die Firma stellt Enteisungsmittel für Flugzeuge (Safewing) und für Landebahnen
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