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Flüchtlingstragödie vor Lampedusa - Strache sieht EU in Verantwortung

Heinz-Christian Strache sieht die Europäische Union in der Verantwortung.
Heinz-Christian Strache sieht die Europäische Union in der Verantwortung. ©APA
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache sieht das Flüchtlingsunglück vor Lampedusa zwar als "wirkliches Drama", will darauf aber nicht mit einer Lockerung der europäischen Asylpolitik antworten.

Vielmehr sieht der Chef der Freiheitlichen die EU gefordert, in den Herkunftsländer der Flüchtlinge Hilfestellung sicherzustellen. Zudem müssten in Europa die Einwanderungsgesetze so gestaltet werden, dass die Menschen gar nicht auf die Idee kämen, als Wirtschaftsflüchtlinge Aussicht auf Aufnahme zu haben. Zuwanderung könne nur über offizielle Anträge erfolgen, so Strache bei einer Pressekonferenz Freitagvormittag.

Menschenwürdige Konzepte

“Europa braucht dringend neue und menschenwürdige Konzepte in der Flüchtlingspolitik”, forderte unterdessen der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Werner Kerschbaum, angesichts des Unglücks in einer Aussendung. Kerschbaum forderte, dass Länder wie Italien und Griechenland, die europaweit die größten Flüchtlingsströme zu bewältigen hätten, solidarisch von anderen EU-Staaten unterstützt werden.

“Grenzen zu und Schotten dicht”

Besonders wichtig sei außerdem, dass es für Flüchtlinge wieder legale und sichere Wege geben müsse, in die EU einzureisen. “Das derzeitige Motto ‘Grenzen zu und Schotten dicht’ löst das Problem nicht, sondern zwingt die Flüchtlinge dazu, sich an Schlepper zu wenden und diese lebensgefährlichen Überfahrten zu wagen.”

“EU schaut beim Sterben zu”

“Die EU schaut Flüchtlingen beim Sterben zu. Die europäischen Staaten müssen konkrete Schritte unternehmen, um das Sterben im Mittelmeer endlich zu stoppen. Alle nötigen Kapazitäten für koordinierte Such- und Rettungsaktionen müssen sofort bereitgestellt werden”, forderte auch Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International Österreich, am Freitag in einer Aussendung. Italien und die EU sollten ihre Such- und Rettungskapazitäten in Küstennähe verbessern, statt immer mehr Ressourcen in Maßnahmen zur Abriegelung der EU-Außengrenzen zu investieren. (APA)

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