Wie Journalisten berichteten, wurden der Strom von Flüchtlingen, die auf der Suche nach einer Grenzübertrittsmöglichkeit sind, teilweise von griechischen Polizisten umringt.
LIVE auf #Periscope: Refugees leaving Idomeni camp, trying to cross to macedonia https://t.co/cRP8mEYVp4
— Paul Ronzheimer (@ronzheimer) 14. März 2016
Auf der Suche nach einer Lücke im Grenzzaun
Nach einem acht Kilometer langen Marsch durchquerten einige hundert von ihnen einen reißenden Fluss auf griechischer Seite, dessen anderes Ufer noch etwa 500 Meter von der mazedonischen Grenze entfernt ist. An dieser Stelle unweit der Ortschaft Chamilo gibt es dem Anschein nach keinen Grenzzaun mehr, der die Menschen auf ihrem Weg in Richtung Österreich aufhält.
Die Flüchtlinge stammen Reportern vor Ort zufolge vorwiegend aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Bei der Querung des Flusses halfen junge Männer schwächeren Flüchtlingen, damit diese nicht von der Strömung mitgerissen wurden.
Später zogen griechische Bereitschaftspolizisten auf und teilten den Menschen mit, dass ihr Vorhaben sinnlos sei: Auf mazedonischer Seite würden die Flüchtlinge bereits erwartet und von den dortigen Behörden wieder zurück über die Grenze nach Griechenland gebracht. Die Bereitschaftspolizisten versuchten zwar, die Gruppe aufzuhalten, ließen sie dann aber passieren, ohne Gewalt anzuwenden.
Drei Menschen in Fluss ertrunken
Bereits in der Nacht auf Montag ertranken drei Menschen, zwei Männer und eine Frau, bei einem Versuch, illegal über die griechisch-mazedonische Grenze bei Idomeni-Gevgelija zu gelangen.
Laut Medienberichten in Skopje wurden die Leichen im Fluss Suva Reka (“trockener Fluss”, weil er im Sommer regelmäßig trocken fällt) gefunden. Die Identität der Opfer werde derzeit noch untersucht, berichtete das Internetportal “24 vesti”.
12.000 harren noch an der Grenze aus
23 Personen soll es gelungen sein, mazedonisches Staatsgebiet zu erreichen. Die geretteten Flüchtlinge wurden in dem seit einer Woche leerstehenden Aufnahmezentrum Vinojug bei Gevgelija untergebracht.
Bei Idomeni harrten indes laut inoffiziellen Schätzungen weiterhin etwa 12.000 Flüchtlinge aus, die dort gestrandet waren, nachdem die Balkanroute auf Betreiben Österreichs für sie komplett geschlossen wurde.
Dramatische Zustände in Flüchtlingslager
In dem improvisierten Lager ist die Lage dramatisch. Nach neuem Dauerregen ist das Camp völlig verschlammt. Dutzende Menschen, darunter viele Kinder, leiden unter Atemwegserkrankungen, wie das griechische Staatsfernsehen berichtete. Die Behörden riefen die Migranten abermals auf, das Camp zu verlassen und in andere organisierte Lager im Landesinneren zu gehen. Allerdings weigern sich die Menschen noch immer, in die bereitgestellten Busse einzusteigen – die Hoffnung auf einen Weg richtung Norden hält sie ab. (red/APA/dpa)
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