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Florett-Fechter Schlosser out

Für Österreichs Florett-Fechter Roland Schlosser waren die Olympischen Spiele in Athen am Montag bereits nach dem Auftakt-Gefecht wieder zu Ende.

Der Vorarlberger unterlag nach 14:13-Führung dem Franzosen Loic Attelly mit 14:15. Vor den Augen des früheren österreichischen Florett-Ass Benjamin Wendt und unter den Anfeuerungsrufen von Degen-Europameister Christoph Marik lieferte der 21-Jährige Wahlsalzburger in der Olympiahalle im Hellinikon-Komplex dem 26-jährigen Team-Weltmeister von 2001 und Einzel-WM-Sechsten von 2003 ein großes Gefecht.

Die Auseinandersetzung begann für den HSZ-Soldaten und Informatik-Studenten allerdings überhaupt nicht nach Wunsch. Schlosser hatte Probleme, den Rhythmus zu finden, und geriet schnell mit 0:3 in Rückstand. Bei 3:8 wechselte er das Florett („Ich hatte das Gefühl, dass zwei Treffer nicht angezeigt haben“), band sich die Schuhe neu und machte drei Punkte en suite. Sukzessive arbeitete er sich heran, glich auf 12:12 aus, ging mit 14:13 erstmals in Führung, musste sich am Ende aber doch knapp geschlagen geben.

Schlosser gab zu, von Attelly überrascht worden zu sein. „Ich habe ein viel offensiveres Gefecht von ihm erwartet und mich zu spät darauf eingestellt und in den Rhythmus gefunden.“ Der Österreicher wirkte speziell zu Beginn nervös und musste sich öfter die Maske richten, deren Klettverschluss sich immer wieder öffnete. „Aber das hat mich nicht gestört. Ich habe das Problem eh schon seit einigen Wochen, dass sie nicht richtig hält.“

Die Enttäuschung hielt sich unmittelbar nach dem Gefecht in Grenzen. „Ich wusste, dass alles passieren kann, ich habe mit nichts gerechnet“, ging der Olympiadebütant ohne Druck ins Turnier. „Mit meiner Leistung bin ich nicht unzufrieden. Aber wenn der Tag andauert, dann werden die Eindrücke eintrudeln und ich werde traurig sein.“

Zuvor wird er aber das Gefecht genau analysieren und vielleicht draufkommen, dass er beim entscheidenden Punkt „die Hand zu weit hinten“ hatte. „Bei 14:14 musst du volles Risiko nehmen, und dann passiert halt auch so was.“ Die Erfahrung Olympia will er trotz Kurzauftritt nicht missen. „Das war ein großer Batzen Erfahrung. Ich bin sehr froh, dass ich das erlebt habe.“

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