Mittels Spezialraupenkran werden die Tragwerke mit dem Gewicht einer Tauruslokomotive für die neue Brücke eingehoben. Im Anschluss wird bis zum 25. November 2010 die Leiblachbrücke mit dem Gleisnetz wieder verbunden und der Schienenoberbau sowie die Fahrleitung im Baustellenbereich erneuert. Nach der Fertigstellung fahren die Züge mit 100 km/h (bisher 80 km/h) und die technische Ausführung sorgt für weniger Lärmentwicklung. In einem Gemeinschaftsprojekt investieren ÖBB-Infrastruktur AG und DB-Netze rund 2,9 Mio. Euro in den Neubau der zweispurigen Brücke. Die Baustelle befindet sich in einem Natura 2000 Gebiet, die ÖBB haben daher umfangreiche Vorkehrungen für eine behutsame Umsetzung am Leiblachufer getroffen. Für die Kunden des Nah- und Fernverkehrs fahren bis zur Wiederinbetriebnahme ersatzweise Busse zwischen Bregenz/ Lochau und Lindau.
85 Tonnen Tragwerke
Zunächst wird ein über 20 Meter hoher Raupenkran am Baustellenareal errichtet. Am Sonntag, den 21. November 2010, ab 13 Uhr beginnt das Einheben der beiden Tragwerke. Die beiden Brückenteile wurden in den letzten Monaten von ÖBB-Facharbeitern im Brückenwerk in St. Pölten maßgefertigt. Jeder der beiden Stahlteile ist stolze 22 Meter lang, sechs Meter breit und 85 Tonnen schwer das entspricht dem Gewicht einer ÖBB-Tauruslokomotive. Millimetergenaue Arbeit wird von den Brückenbauexperten gefordert um das imposante Bauwerk punktgenau auf die Widerlager zu setzen.
Im Anschluss werden alle eisenbahntechnischen Arbeiten wie Einbau des Gleisschotters, der Schienen und Schwellen sowie der Fahrleitung umgesetzt. Mit Gummimatten und einem durchgehenden Schotterbett ausgerüstet wird das neue Bauwerk deutlich weniger Lärm für die Anrainer der Bahn produzieren. Auch die technischen Arbeiten im Bereich der Eisenbahnkreuzung sowie der Signalanlagen im Bahnhof Lochau werden im Anschluss umgesetzt.
In der Nacht vom 25. auf den 26. November 2010 wird als letzter Schritt die Belastungsprobe der Brücke durchgeführt. Zwei 10.000 PS starke Tauruslokomotiven mit einem Gesamtgewicht von rund 170 Tonnen werden die Premierenfahrt über die neue Leiblachbrücke absolvieren. Die Experten führen dabei verschiedenste technische Messungen zur Belastung und Biegung des Bauwerkes durch. Mit dem ersten Frühzug am 26. November können die Bahnkunden erstmalig mit dem Zug zwischen Bregenz und Lindau über das neue Bauwerk fahren. Karl Schmid der zuständige ÖBB Projektleiter sieht die Arbeiten im Plan: Wir haben einige Nachtschichten einlegen müssen um den sehr engen Zeitplan zu halten. Hier möchte ich mich bei den Anrainern für das entgegengebrachte Verständnis bedanken. Jetzt freue ich mich auf die fliegenden Brückenteile und einem erfolgreichen Projektabschluss.
Einladung zum Brückenschauen
Für die interessierte Öffentlichkeit wurde am Baustellenareal eine provisorische Aussichtsplattform errichtet. Bereits bisher kommen jeden Tag über 100 Interessierte vorbei um einen Blick auf den Fortgang der Arbeiten zu werfen. Auf dem um einige Meter erhöhten Treppenturm kann das Baustellengeschehen ideal beobachtet werden. Wir wollen der breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten diese spannende Baustelle am Ufer der Leiblach zu beobachten. Wer am Sonntagnachmittag ab 13 Uhr Zeit findet kann die schwebenden Riesenteile direkt an der Baustelle besichtigen. Jeder Interessierte ist herzlich eingeladen bei freiem Eintritt, wie Projektleiter Karl Schmid mit einem Augenzwinkern betont.
Zahlen Daten Fakten zum Projekt:
- Baubeginn: Oktober 2010
- Investitionsvolumen: 2,9 Mio. (50% ÖBB-Infrastruktur, 50% DB-Netze)
- Fertigstellung: Mitte Dezember 2010
- Streckensperre: 02. 25.11. zwischen Lochau Lindau
- Baumaßnahmen: Abtragen der alten 22 Meter langen Leiblachbrücke
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