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Fleischskandal: Verbindung nach Österreich?

Der bayerische Fleischskandal, bei dem es am Montag die erste Festnahme gegeben hat, dürfte laut dem bayer-ischem Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf Kreise nach Österreich und in die Schweiz ziehen.

So sollen bis zu 2.600 Tonnen „nicht verzehrfähiger Fleischabfälle“ in Österreich und der Schweiz gekauft worden und später als Lebensmittel nach Frankreich, Italien, Litauen, Polen und Ungarn geliefert worden sein.

Im Gesundheitsministerium in Wien sieht man dennoch „keinen Anlass, der Sache nachzugehen“. Es sei „nichts Schlechtes passiert“ – Fleischreste zu verkaufen, die zur Herstellung von Tierfutter verwendet werden, sei nicht verboten und sei auch kein Geheimnis, so ein Sprecher im APA-Gespräch. Wichtig sei, dass keine der in offenbar betrügerischer Absicht produzierten Waren nach Österreich verkauft wurden.

Gegen den Hauptverdächtigen im Fleischskandal hat das Amtsgericht Memmingen in Bayern am Montag Haftbefehl erlassen. Ihm wird vorgeworfen, in mehr als 50 Fällen ungenießbares Fleisch in den Verkehr gebracht zu haben und als genusstauglich an mehrere Firmen in Deutschland mit hohem Gewinn weiterverkauft zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Memmingen mit.

Er soll unter anderem rund 120.000 Kilo Schweineschwarten in mehreren Lieferungen an eine Firma in Rheinland-Pfalz als eine zum menschlichen Verzehr geeignete Ware verkauft haben. Eine „gutgläubige Firma“ habe daraus Speisegelatine hergestellt und verkauft.

Von Dezember 2003 bis Mai 2005 soll er in mehr als 50 Fällen rund 760.000 Kilogramm für den menschlichen Verzehr untaugliche Geflügelabfälle als genusstaugliche Ware an zwei ebenfalls gutgläubige Firmen in Bayern und Thüringen verkauft haben, die diese Ware im Lebensmittelbereich verarbeiteten und verkauften.

Wegen der hohen Erhitzung bei der Weiterverarbeitung geht das bayerische Verbraucherministerium jedoch nicht von einer Gesundheitsgefährdung aus.

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