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Flagge zeigen am RFID-Brennpunkt

In zwei Schlüsselmärkten, in denen alle Wirtschaftsindikatoren ein enormes Wachstumspotenzial verheißen, etabliert sich heuer die Lustenauer Identec Solutions AG mit Eigenstützpunkten.

Konkret ist von Niederlassungen in den USA und in Middle East (Nahost) die Rede. „Die Nachfrage nach RFID-Technologien ist riesengroß. RFID steht für Radio-Frequency-Identification, also berührungslose Übertragung von Daten(mengen) über große Reichweiten per Funk zur Identifikation von Personen und Gegenständen. Kernkompetenz von Identec Solutions sind diese in Vorarlberg entwickelten berührungslosen Identifikationssysteme mit unterschiedlichsten zusätzlichen Funktionalitäten“, erklärt Gerhard Schedler, Vorstand der Identec Solutions AG mit Sitz im Millenniumpark.

Das 1999 gegründete Spezialunternehmen tüftelt vor allem industrielle Anwendungen aus und hat mit seinen Systemen bei Riesen wie VW, General Electric oder Caterpillar reüssiert. Weil RFID besonders von den USA betrieben und beeinflusst wird und Dallas der US-Brennpunkt schlechthin für diese Technologie ist, werden „auch wir ab August in Dallas Flagge zeigen, um mit Verkauf und Service möglichst nahe am Kunden zu sein“ (Schedler).

Für einen Nahost-Standort wiederum lässt man deshalb Geld springen, da „es eine boomende Region mit neu entstehenden Logistikzentren ist und weil, andererseits, Wachstumsmärkte wie China oder Indien in guter Reichweite liegen“, begründete Schedler.

Von den beschriebenen Datenträgern made in Lustenau sind heute weltweit 500.000, von den zugehörigen Lesegeräten über 5000 im Einsatz. Wie geradezu „grenzenlos“ das Potenzial ist, verdeutlichte der Identec-Vorstand anhand dieses Beispiels: „Es ist absehbar, dass statt der schon heute in unterschiedlicher Dichte postierten Kameras künftig Datenträger in jedes zugelassene Kraftfahrzeug eingebaut werden, um z. B. zu erfassen, wer um welche Uhrzeit wie weit in die unterschiedlich tarifierten Zonen einer Metropole eingefahren ist. Bedenken wir, dass ein mittelgroßes Land locker 30 Millionen Autos zählt, und dass jeder von uns dafür bezogene Datenträger zwischen 5 und 10 Euro kostet, lassen sich die Umsätze abschätzen.“

Weil Internationalisierung einerseits unerlässlich, andererseits kostspielig ist, wird per 3. Juli bei Identec Solutions eine Kapitalerhöhung vorgenommen. Sie wird in Richtung 8 Mill. Euro betragen und überwiegend von den bestehenden Shareholdern nachgeschossen werden. Eine zweite Kapitalaufstockungsrunde zu einem späteren Zeitpunkt sei „nicht unwahrscheinlich“.

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