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Fischer gab ÖOC-Team "Glück auf" mit auf den Weg

Vereidigung in der Wiener Hofburg
Vereidigung in der Wiener Hofburg
Im Schneegestöber haben Österreichs Olympiasportler vor der Hofburg Aufstellung für das Mannschaftsfoto genommen, eingehüllt in die neuen, dicken, roten Jacken. Wärmend waren auch die Worte, die den 130 Athleten anschließend bei der Verabschiedung und Vereidigung von Bundespräsident Heinz Fischer, ÖOC-Präsident Karl Stoss und Sportminister Gerald Klug mit auf den Weg nach Sotschi gegeben wurden.

“Olympia ist ein Traum, der für 99,9 Prozent der Sportler unerfüllt bleibt. Für Sie alle geht er in Erfüllung. Das ist super. Ich gratuliere sehr herzlich”, sagte Fischer den Athleten. Er dachte aber auch an Skirennläufer Hannes Reichelt, dem die Bandscheibe den Traum von Olympia zerstört hatte. Aber der Weg zu Olympia führe über 100 verschiedene Hürden, da gehöre auch Pech dazu. “Kopf hoch und herzliche Grüße von uns allen”, schickte das Staatsoberhaupt in Richtung Reichelt.

Fischer gab auch zu bedenken, dass die Grenze zwischen Stockerlplatz und dahinter nicht die Grenze zwischen guter und schlechter oder respektgebieterischer Leistung sei. “An die Viertplatzierten, Elftplatzierten, Nichtplatzierten: Ihr seid besser als 99,9 Prozent aller anderen, die im Wintersport unterwegs sind.” Und ein vierter Platz im Slalom sei nicht zwangläufig schlechter als ein zweiter in der Abfahrt. “Weil da vielleicht einer am Operationstisch lag und einem anderen der Ski verwachselt wurde.”

Er wünsche sich eine gesunde Heimkehr des Teams, lieber eine Medaille weniger als einen schweren Gesundheitsschaden mehr. “Glück auf”, schloss Fischer seine Rede vor Marcel Hirscher, Gregor Schlierenauzer, Mario Stecher und Co.

Für Rekordteilnehmer Stecher war es bereits die sechste Olympia-Vereidigung seiner Karriere. “Wahre Worte”, sagte der Nordische Kombinierer zur Rede des Bundespräsidenten. “Es zählen immer nur die Medaillen, aber als Vierter, Fünfter, Sechster ist man oft auch nicht viel schlechter.”

Zur Eröffnung der Zeremonie im Festsaal war die österreichische Bundeshymne gespielt worden. ÖOC-Präsident Stoss sagte in die Runde der Sportler, dass er Ihnen wünsche, dass sie diese Hymne möglichst oft in Sotschi hören werden. Denn das bedeute einen Olympiasieg. “Und es gibt im Leben eines Sportlers nichts Schöneres.”

Kontroversiell sei die Berichterstattung in den Medien über die Sotschi-Spiele gewesen, bei den Themen Sicherheit, subtropisches Klima (“Auf den Bergen ist derzeit mehr Schnee als auf den österreichischen”) und Menschenrechte sei der Sport zu kurz gekommen. “Der Sport soll im Vordergrund stehen, und jeder darf seine Meinung sagen. Aber bitte nicht an den Wettkampfstätten”, mahnte Stoss, der auf die Regeln des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verwies. Er wünsche sich, dass jeder die Farben mit Respekt, Anstand und Fair-Play trage.

Sportminister Klug freute sich über 40 Heeressportler in den Reihen des ÖOC-Aufgebots und unterstrich die Vorbildwirkung aller Athleten für die Jugend. “Bewahren Sie kühlen Kopf, Sie brauchen niemanden mehr etwas zu beweisen. Viel Erfolg, alles Gute, toi, toi, toi”.

Er halte nichts von einen Boykott der Spiele, er werde selbst nach Sotschi reisen und sehe sich als “Prellbock”. “Ich werde versuchen, wichtige Themen auf politischer Ebene zu thematisieren und zum Ausdruck zu bringen.” Man beobachte die Lage in Russland ganz genau. Bundespräsident Fischer erwähnte, dass um die 40 Staatsoberhäupter oder Regierungs-Chefs nach Russland reisen werden.

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