AA

Um ein Drittel mehr Firmen gingen pleite

Über vielen Firmen kreiste wieder der Pleitegeier.
Über vielen Firmen kreiste wieder der Pleitegeier. ©Bilderbox
Schwarzach - Die Zahl der Pleiten von Firmen und Privatpersonen hat in Vorarlberg in Summe betrachtet im ersten Halbjahr 2012 zugenommen.


Laut einer Hochrechnung des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) gab es in den ersten sechs Monaten österreichweit 8.593 Insolvenzen – nach 8.704 im Vorjahr. Die Zahl der Firmenpleiten hat sich mit 3.137 Fällen (nach 3.136) nicht verändert, jene der Privatinsolvenzen sank um rund 2 Prozent auf 5.456 Fälle.

Die Zahlen, die der AKV am Freitag bekanntgab, müssen aber differenziert betrachtet werden. Auch wenn von Firmen gleich viele Insolvenzanträge eingebracht wurden wie im ersten Halbjahr 2011, wurden heuer mit 1.816 Fällen (+8,6 Prozent) deutlich mehr Verfahren tatsächlich eröffnet als noch vor einem Jahr. Davon wiederum endeten 1.481 Fälle (+8 Prozent) in einem Konkursverfahren. In 335 Fällen (Vorjahr: 298) stand ein Entschuldungsszenario im Vordergrund. 1.321 Verfahren wurden mangels Kostendeckung nicht eröffnet.

Zweithöchster Anstieg in Vorarlberg

Stark zugenommen hat die Zahl der eingebrachten Insolvenzanträge in Salzburg (+16 Prozent), Vorarlberg (+34 Prozent) und im Burgenland (+38 Prozent), abgenommen hingegen in Wien (-8 Prozent), Tirol (-13 Prozent) und Kärnten (-5 Prozent). Die Summe der Schulden (Passiva) liegt im ersten Halbjahr bei 1,3 Mrd. Euro, um 200 Mio. Euro mehr als 2011. In den ersten sechs Monaten 2010 waren es noch 2,5 Mrd. Euro gewesen.

Plus sechs Prozent bei Privatinsolvenzen

Nach Einschätzung des AKV wird es heuer in Österreich den 100.000sten Privatkursantrag seit der Einführung im Jahr 1995 geben. Im bisherigen Jahr wurden hochgerechnet 5.456 Insolvenzanträge von Privatpersonen bei Gericht eingebracht. 4.908 wurden auch tatsächlich eröffnet – annähernd so viele wie im ersten Halbjahr 2011. 548 Verfahren wurden abgewiesen, das ist ein Rückgang um fast 15 Prozent. Den kräftigsten Anstieg von eingebrachten Anträgen gab es im Burgenland (+9 Prozent), gefolgt von Vorarlberg (+6 Prozent), Wien (+4 Prozent) und Niederösterreich (+3 Prozent). In allen übrigen Bundesländern sind die Insolvenzanträge von Privatpersonen zurückgegangen.

(APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Um ein Drittel mehr Firmen gingen pleite