Mit dem unmittelbar in Kraft getretenen Gesetz erhält die Regierung, unter anderem die Möglichkeit, jederzeit die Kontrolle über ein Finanzinstitut zu übernehmen und es zu bestimmten Maßnahmen wie Fusionen oder Insolvenzanträgen zu zwingen.
Das Gesetz schafft außerdem die Möglichkeit, bei Bedarf alle Wohnungskredite des Landes in einem Staatsfonds zu sammeln, um so Privatkonkurse zu verhindern. Beobachter bezweifeln allerdings, ob die Staatsfinanzen Islands tatsächlich ausreichen, um die Wirtschaft des Landes in der herrschenden Situation aufzufangen, sollte der aufgeblähte Finanzsektor des rund 310.000 Einwohner zählenden Landes tatsächlich zusammenbrechen.
Die isländische Krone hat am Montag innerhalb weniger Stunden gegenüber dem Euro rund ein Viertel ihres Wertes verloren, nachdem in der Früh an der Börse in Reykjavik über alle isländischen Bankenaktien ein Handelsstopp verfügt worden war. Am späten Nachmittag hat Ministerpräsident Geir Haarde in einer mit einem dramatischen “Gott segne Island” beendeten TV-Ansprache an die Bürger der Nordatlantikinsel ein düsteres Bild der Wirtschaftslage gezeichnet und die Gefahr eines Staatsbankrotts eingeräumt.
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