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Finanzkrise: Die bisherigen staatlichen Hilfsmaßnahmen

Die weltweite Finanzkrise hat die Regierungen in den vergangenen Wochen immer wieder zum Eingreifen gezwungen. Die Pläne Österreichs werden heute um 15.00 Uhr präsentiert.

Ein Überblick der wichtigsten bisherigen Hilfsmaßnahmen:

– USA: Im Ursprungsland der Krise soll der angeschlagenen Bankenbranche ein Rettungspaket im Volumen von 700 Mrd. Dollar (516 Mrd. Euro) helfen. Kernidee ist, dass der Staat den Banken faule Kredite abkauft. Die Regierung erwägt inzwischen auch den direkten Einstieg bei notleidenden Geldinstituten.

– GROSSBRITANNIEN: Die Hilfen haben ein Gesamtvolumen von rund 500 Mrd. Pfund (627 Mrd. Euro). Das Paket ist aber grundsätzlich anders angelegt als das amerikanische. Für 50 Mrd. Pfund will der Staat bei acht der größten Banken einsteigen und bekommt dafür stimmrechtslose Vorzugsaktien. Am Montag stand die erste Kapitalspritze von 37 Mrd. Pfund für die Royal Bank of Scotland sowie die vor einer Fusion stehenden HBOS und Lloyds TSB bereit. Die Regierung will auch Banken-Anleihen von rund 250 Mrd. Pfund garantieren. Mindestens 200 Mrd. Pfund sollen als zusätzliche Liquidität in den Markt fließen. Die Garantie auf Bankeinlagen wurde von 35.000 auf 50.000 Pfund erhöht.

– ISLAND: Die Regierung kann per Gesetz die Kontrolle über die gesamte Bankenbranche übernehmen. Mehrere große Banken wurden verstaatlicht. – IRLAND: Die irische Regierung verkündete als erste eine Garantie auf alle Einlagen bei den sechs großen Banken des Landes, das Volumen der Zusage wird auf rund 400 Mrd. Euro geschätzt. Daraufhin zogen andere Länder mit ähnlichen Maßnahmen nach oder erhöhten die jeweiligen nationalen Garantiebeträge: Griechenland, Österreich, Schweden, Dänemark.

– DEUTSCHLAND: Die deutsche Regierung musste zunächst eine Bürgschaft über 26,5 Mrd. Euro übernehmen, um den deutschen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) zu retten. Nun plant sie ein groß angelegtes Maßnahmenpaket zur Stützung der gesamten Branche: 400 Mrd. Euro an Bürgschaften und 70 Mrd. Euro Kredite aus dem Haushalt. Zudem verkündete die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Garantie für alle privaten Einlagen.

– NIEDERLANDE: Das Geschäft des Bankkonzerns Fortis in den Niederlanden wurde für 16,8 Mrd. Euro komplett vom Staat übernommen. Zudem hält die Regierung für Banken Notkredite im Umfang von 20 Mrd. Euro bereit.

– SPANIEN: Ein Notfonds von 30 bis 50 Mrd. Euro soll Banken Kapitalspritzen gewähren; – FRANKREICH: Für notleidende Banken wird ein Hilfsfonds aufgesetzt. Unterstützung soll auf Einzelfall-Basis gewährt werden. – BELGIEN: Die belgische Regierung gab dem Bankkonzern Fortis eine Kapitalspritze von 4,7 Mrd. Euro und griff der Bank Dexia unter die Arme. – ITALIEN: Überschaubare Hilfsmaßnahmen, deren Volumen auf rund 20 Mrd. Euro geschätzt wird. Es geht vor allem darum, die Regeln zu lockern, für welche Sicherheiten Banken frisches Geld leihen – RUSSLAND: Die verschiedenen staatlichen Maßnahmen zur Stützung der Bankenbranche addieren sich auf 150 Mrd. Dollar. Die Finanzmarkt-Aufsicht setzt immer wieder den Handel an den Börsen aus, um den Kursverfall zu stoppen.

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