Zwei Tage bevor AIG vom Staat aufgefangen wurde, habe die Allianz ihr Angebot unterbreitet, schreibt die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen. Die Deutschen hätten sich dazu mit dem US-Finanzinvestor J.C. Flowers verbündet. Finanzielle Details nannte Bloomberg nicht. Die Allianz war in der Früh für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Allianz-Chef Michael Diekmann sagte am Dienstag in Bratislava: “Die AIG braucht Kapital. Dafür hat sie bestimmte Aktivitäten zur Disposition gestellt.” Dies sei zum Beispiel das Rückversicherungs- oder Leasinggeschäft. Beides sei für die Allianz nicht von Interesse. Sollten andere Bereiche zum Verkauf stehen, müsse dies zunächst in Ruhe angesehen werden.
Die US-Notenbank hatte am Dienstagabend mit einem Kredit von 85 Mrd. Dollar (59,6 Mrd. Euro) die drohende Pleite von AIG abgewendet und war dadurch zum mit Abstand größten Anteilseigner aufgestiegen. Der ehemals größte Versicherer der Welt war durch die Finanzkrise in eine schwere Schieflage geraten. Seit Jahresbeginn war der Börsenkurs um rund 90 Prozent eingebrochen. Das hatte zuletzt trotz hoher Risiken die Begehrlichkeiten der europäischen Konkurrenz geweckt.
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