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Finanzierung für Ausbau des Panamakanals gesichert

Der Ausbau des Panamakanals für noch größere Container-Schiffe kann wie geplant Anfang kommenden Jahres beginnen. Die Kanalgesellschaft sicherte sich am Dienstag eine Finanzierung von 2,3 Mrd. Dollar (1,78 Mrd. Euro) von internationalen Institutionen.

Der Ausbau sieht im wesentlichen den Neubau zweier großer Schleusensysteme auf beiden Seiten des Kanals vor. Danach sollen Schiffe mit einer Kapazität von bis zu 12.600 Containern den Kanal passieren können. In den alten Schleusen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts haben nur Schiffe mit bis zu gut 4.000 Containern Platz.

Außerdem stauen sich vor den Einfahrten auf beiden Seiten vor Panama-Stadt (Pazifik) und Colon (Atlantik) teilweise über 100 Schiffe, die oft tagelang auf die Passage warten müssen.

Der Chef der Kanalbehörde, Alberto Aleman Zubieta, unterzeichnete am Dienstag die Finanzierungsvereinbarung unter anderem mit der Europäischen Investitionsbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank, der Anden-Korporation und der Bank von Japan.

Die Erweiterung der einzigen Wasserstraße zwischen Pazifik und Atlantik war Ende 2006 durch ein Referendum in dem mittelamerikanischen Land ermöglicht worden.

In diesem Jahr hat Panama rund zwei Mrd. Dollar an Kanalgebühren eingenommen. Zum Beispiel muss ein Kreuzfahrtschiff für eine Passage, die rund acht Stunden dauert, rund 300.000 Dollar aufbringen.

Mit diesen Einnahmen will das mittelamerikanische Land einen großen Teil der Erweiterungskosten bestreiten. Erst im Juli dieses Jahres wurde zum ersten Mal die Möglichkeit eines weiteren Ausbaus verkündet, weil abzusehen sei, dass die jetzt beginnende Erweiterung mittelfristig nicht ausreiche, das Frachtaufkommen zu bewältigen. Die Kanalbehörde kündigte an, schon bald mit den entsprechenden Studien beginnen zu wollen.

Der Panamakanal ist mit rund 80 Kilometern die kürzeste Verbindung durch Amerika zwischen Pazifik und Atlantik. Die Diskussion um die Erweiterung wird immer wieder angefacht durch Konkurrenzprojekte, wie den Bau einer Wasserstraße durch den Nicaragua-See im Bereich der Grenze Nicaraguas zu Costa Rica. Dieses Projekt ist aber nie über den Stand eines Vorhabens gekommen. Auch in Honduras und in Mexiko gibt es Bemühungen, Straßen und Eisenbahnlinien zu bauen, um Container in größeren Mengen schnell von Ozean zu Ozean transportieren zu können.

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