Finanz will von Grasser Millionen-Nachzahlung
Grasser hat die Bescheide zwischenzeitlich angefochten und damit vorerst einen Zahlungsaufschub erwirkt. Von den 5,4 Millionen entfallen 4,95 Millionen Euro auf die Einkommensteuer sowie 462.375 Euro auf so genannte Anspruchszinsen. Die Finanzverwaltung sieht es als erwiesen an, dass Grassers Stiftungskonstruktionen in Liechtenstein samt angeschlossenen Briefkastenstrukturen auf Zypern und den Britischen Jungferninseln darauf ausgerichtet waren, die Honorare aus seinem Meinl-Engagement den “österreichischen Besteuerungsgrundlagen” zu entziehen.
Zwischen 2007 und 2010 flossen an Grasser alleine aus seiner Tätigkeit für Meinl insgesamt 8,949 Millionen Euro. Gegenüber der österreichischen Finanz wurden davon lediglich 3,375 Millionen Euro deklariert und versteuert.
Grasser beharrt auf Redlichkeit
Weiters geht die Finanz davon aus, dass auch jene 500.000 Euro, die Grasser zwischen 2005 und 2006 vorgeblich von seiner Schwiegermutter übernommen und für diese veranlagt hatte, ihm selbst zuzurechnen sind, ebenso die daraus erzielten Gewinne. Auch dafür soll Grasser nun Einkommensteuer bezahlen.
Grasser beharrt jedoch im “profil” darauf, redlich gehandelt zu haben: “Ich habe keine Steuern hinterzogen und wollte das auch nie.” Die Verantwortung für das Stiftungskonstrukt und für die von der Finanz monierte unvollständige Offenlegung trage ausschließlich sein früherer Steuerberater Peter Haunold von Deloitte, der dies gegenüber “profil” nicht kommentieren wollte.
13 Prozenz würden Grasser wählen
Trotz der gegen ihn laufenden Ermittlungen hätte Grasser bei einem Polit-Comeback derzeit nach wie vor Chancen. Sollten die Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen werden, könnten sich immerhin 13 Prozent der Österreicher vorstellen, Grasser zu wählen. Das zeigt der “ATV Österreich-Trend”, eine aktuelle Umfrage von Meinungsforscher Peter Hajek im Auftrag von ATV unter 500 wahlberechtigten Österreichern. Am ehesten von seiner Unschuld überzeugt sind Wähler von ÖVP, FPÖ und Team Stronach.
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