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Filmemacher fordern Boykott israelischer Filminstitutionen

Der Appell blieb in vielen Details vage
Der Appell blieb in vielen Details vage ©APA/AFP
Hunderte Schauspieler und Mitarbeiter der Filmbranche fordern vor dem Hintergrund des Gazakriegs einen Boykott israelischer Filminstitutionen. Diese seien am "Völkermord" an den Palästinensern beteiligt, hieß es in dem Aufruf. Zu den rund 1.700 Unterzeichnern zählen unter anderem die Schauspieler Tilda Swinton, Mark Ruffalo und Susan Sarandon. Das Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel, das den Gazakrieg auslöste, wurde in dem Aufruf nicht angesprochen.

"In diesem akuten Moment der Krise, in dem viele unserer Regierungen das Blutbad in Gaza ermöglichen, müssen wir alles tun, um die Mittäterschaft an diesem unerbittlichen Horror zu bekämpfen", hieß es in dem Appell weiter. Die Petition nannte etwa Israels öffentlich-rechtliche und private Rundfunkanstalten als Institutionen, mit denen die Filmemacher nicht mehr zusammenarbeiten und bei denen sie ihre Filme nicht mehr zeigen sollten, da sie Kriegsverbrechen beschönigten, leugneten und rechtfertigten.

Details wurden nicht genannt. Auch welche Sender genau gemeint sind, ging aus dem Aufruf nicht hervor. Außerdem habe sich die überwiegende Mehrheit der israelischen Kinos und Filmproduktionsfirmen nie für die "Rechte des palästinensischen Volkes eingesetzt", lautete ein weiterer Vorwurf. Es gebe aber einige unbeteiligte Filmunternehmen, hieß es weiter. Beispiele dafür wurden nicht genannt.

Was sagt Israel zu den Vorwürfen?

Wegen des militärischen Vorgehens im Gazastreifen wird gegen Israel immer wieder der Vorwurf des Völkermords erhoben. Südafrika hat deshalb Klage beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht. Das Hauptverfahren wird sich über Jahre hinziehen. Der Begriff Völkermord bezeichnet laut UNO-Konvention die Absicht, eine Bevölkerungsgruppe zu vernichten.

Israel weist den Vorwurf eines Genozids an den Palästinensern zurück. Das Land will eigenen Angaben zufolge Terrororganisationen wie die Hamas im Gazastreifen zerschlagen.

(APA/dpa)

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