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Filmbranche kämpft um bessere Standort-Bedingungen in Wien

Wien als Filmstandort zu stärken und gleichzeitig die eigene Arbeit zu erleichtern versucht derzeit eine neue Initiative des Dachverbands der österreichischen Filmschaffenden.

In einigen Bezirken stoße man oft auf sehr geringes Interesse und widerständige Sachbearbeiter, erklärte Aufnahmeleiter Peter Altendorfer. “Aber Spielfilm braucht einfach Platz.”

Die Initiative soll nun für Aufklärung sowohl bei den Bezirkszuständigen als auch bei den betroffenen Anrainern sorgen. Gleichzeitig hofft man in der Branche auf eine zentrale Institution, die für Erleichterung bei Koordination und Drehgenehmigungen sorgen soll – die Vienna Film Commission.

Diese Institution, seit längerer Zeit als Kooperationsprojekt zwischen Kultur- und Wirtschaftsbüro der Stadt Wien geplant, soll “noch in diesem Kalenderjahr” ihre Arbeit aufnehmen, erklärte Filmfonds-Chef Peter Zawrel auf APA-Anfrage im Anschluss an die Diskussion. Wer in dieser Film Commission sitzen soll, steht unterdessen ebenso noch nicht fest wie Größe und Sitz der Organisation. Mindestens drei Leute müssten sich von Beginn an um die Belange und Interessen der nationalen und internationalen Filmproduktion kümmern. Für eine solche Institution, wie es sie in jeder größeren Stadt gebe, “kämpfen wir schon lange”, so Zawrel. Hier gehe es um ein “public service”, das man als Millionenstadt einfach anbieten müsse.

“Filmdreharbeiten sind in einem öffentlichen Interesse, das ist kein Privatinteresse”, meinte Zawrel. Und Altendorfer konkretisierte, man komme “nicht aus Jux und Tollerei” in den jeweiligen Bezirk. Für einen Spielfilm benötige man nun einmal 100 bis 120 Meter Parkzone – und das ist manchen Bezirken durchaus ein Dorn im Auge, gelte es doch auch, den Anrainern Parkflächen zur Verfügung zu stellen. Genau diese Anrainer wollen am Abend jedoch auch österreichische Produktionen im Fernsehen sehen, halten die Filmleute dagegen.

Die Parkplatz-Thematik stellte sich im Laufe der Diskussion, an der nur drei Vertreter der insgesamt 23 Bezirke teilnahmen, als in der Praxis wohl umstrittenstes Thema heraus. In manchen Gegenden Wiens funktioniere die Zusammenarbeit problemlos, betonte Altendorfer, in manchen professionell und halbwegs annehmbar, in einigen aber sehr konfliktreich. Der Platz sei in allen Großstädten ein Problem, und in Wien sei durchaus vieles gut – “manches gehört aber verbessert”. Die MA 46, die für Drehgenehmigungen zuständige Magistratsabteilung, versprach, im Büro des Verkehrsstadtrats “für eine generelle Lösung” einzutreten. Abhilfe soll in diesem Bereich bald die Vienna Film Commission schaffen – vorerst werden aber noch die neu gedruckten Folder des Dachverbands für Verständnis werben.

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